Aktuelles aus dem Behindertensport
Nachruf Dorothea Schall
In Trauer, Betroffenheit und großer Dankbarkeit nimmt der Deutsche Behindertensportverband e.V. Abschied von Frau Dorothea Schall.
Dorothea Schall hat als Physiotherapeutin seit 1988 die Leichtathletik-Nationalmannschaft betreut und war langjährig als nationale Klassifiziererin tätig. Ihr besonderes ehrenamtliches Engagement galt dem Sport von Menschen mit Cerebralparese, für den sie sich bereits im Rahmen der Bundes-CP-Spiele engagierte und ihr Wissen gern an Athleten und Trainer im Deutschen Behindertensportverband weiter gab. Auf Lehrgängen trug sie wesentlich dazu bei, dass therapeutische Einflüsse Einzug in den Trainingsalltag von CP-Leichtathleten nahmen. Ihre Sichtweise auf verborgene Potentiale der CP-Athleten und geeignete Zugänge, revolutionierten und veränderten Trainingsinhalte. Als Bobath-Lehrtherapeutin gelang es ihr in unvergleichlicher Weise, eine völlig neue Sichtweise auf des Trainings von Cerebralparetikern zu erzielen, was letztlich zu internationalen Erfolgen führte.
Ihre freundliche, warmherzige Ausstrahlung und ihr enormes fachliches Können schätzten die Nationalmannschaftsmitglieder an ihr. Bei allen nationalen und internationalen Lehrgängen und Meisterschaften, insbesondere bei den Paralympics von Seoul (1988), Barcelona (1992), Atlanta (1996), Sydney (2000) und Athen (2004) trug sie durch ihre unermüdliche Tätigkeit im Betreuerteam wesentlich zu den Erfolgen der Leichtathletik-Nationalmannschaft bei. Auch nach Aufgabe ihrer Tätigkeit als aktive Physiotherapeutin blieb sie dem Deutschen Behindertensportverband als Klassifiziererin für Sportler mit Cerebralparese erhalten und engagierte sich für den Jugend-Länder Cup.
Ihr nächstes Vorhaben, die Klassifizierung beim Jugendländercup in wenigen Wochen, wird sie leider nicht mehr umsetzen können. In Dankbarkeit wird der Deutsche Behindertensportverband sie in Erinnerung behalten und ist in Gedanken bei ihrer Familie.