Aktuelles aus dem Behindertensport

Mit 15.000 Ersatzteilen zu den Paralympics

Das Medizintechnik-Unternehmen Ottobock bereitet einen Großeinsatz bei den Paralympischen Spielen in London vor (29.8. – 9.9.2012). Bei der zweitgrößten Sportveranstaltung der Welt werden 4.200 Athleten erwartet. Um für sie den technischen Service sicher zu stellen, hat Ottobock 78 Orthopädie-Techniker aus 20 Ländern im Einsatz. Derzeit sind die ersten Lastwagen unterwegs, um 13,7 Tonnen Werkstattausrüstung und rund 15.000 Ersatzteile vom Firmensitz in Duderstadt an die Themse zu transportieren.

Die Hauptwerkstatt direkt am Sportlerdorf nimmt eine Woche vor der Eröffnungsfeier ihren Betrieb auf. Athleten, die für ihren Leistungssport auf Prothesen, Rollstühle oder Orthesen angewiesen sind, lassen dort vor den Wettkämpfen ihre Sportgeräte von den Fachleuten überprüfen.

Neun weitere Werkstätten direkt an den Austragungsorten sind für Reparaturen zuständig, die in vielen Fällen sehr kurzfristig erfolgen müssen. Besonders die bei Basketball und Rugby verwendeten Spezial-Rollstühle sind extremen Belastungen ausgesetzt. Hier liegt das Haupteinsatzgebiet für die Experten an den Schweißgeräten. Für das Straßenrennen der Handbiker steht eine weitere, mobile Werkstatt zur Verfügung.

Ottobock ist seit 2005 Kooperationspartner des International Paralympic Committee (IPC), arbeitet mit dem Deutschen Behindertensportverband zusammen und ist seit 1988 in Seoul bei allen Paralympics dabei. „Es steckt viel Erfahrung im Team, auch die, dass am Ende immer auch Improvisationstalent gefordert ist. Schließlich soll kein Sportler wegen eines technischen Defekts auf seinen Start verzichten müssen“,  sagt Christin Gunkel, die das Paralympics-Projekt für das Unternehmen koordiniert. Wie in Athen und Peking wird mit gut 2.000 Reparaturaufträgen gerechnet, die mehr als 10.000 Arbeitsstunden beanspruchen.

Das Engagement von Ottobock geht darüber noch hinaus. Das Unternehmen leistete schon beim Paralympic Weltcup vom 22. bis 26. Mai in Manchester den technischen Service, zeigt mit dem IPC eine Wanderausstellung in England und arbeitet mit drei Paralympics-Botschaftern zusammen: Svetlana Moshkovich, Kelly Cartwright und der deutsche 100m-Gold-Kandidat Heinrich Popow. Mehr über diese Athleten und technische Hintergründe sind auf www.ottobock.com/paralympics zu finden.