Aktuelles aus dem Behindertensport
Kein Krimsekt mit Putin
Die deutschen Medien haben überwiegend verständnisvoll darauf reagiert, dass der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), Friedhelm Julius Beucher, eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Mittagessen am Rande der Paralympics in Sotschi ausgeschlagen hat. „Beucher ist der Appetit vergangen“, schrieb der Berliner Tagesspiegel am Freitag. „Beucher zeigt Haltung“, merkte die Frankfurter Allgemeine (FAZ) an.
Zur Begründung seiner Absage hatte Beucher gesagt: „Ich kann nicht auf der einen Seite Herrn Putins Säbelrasseln auf der Krim kritisieren und mich über die ständigen Menschenrechtsverletzungen in Russland aufregen, aber gleichzeitig Herrn Putin die Hand schütteln, mit ihm speisen und mir mit Krimsekt zuprosten lassen.“
„Das ist unser Protest gegen die Aggression auf der Krim und gegen Menschenrechtsverstöße“, sagte der DBS-Präsident, der früher sozialdemokratischer Bundestagsabgeordneter war. „Aber er richtet sich nicht gegen die Menschen in Russland, die großartige Gastgeber sind und auch mit den ukrainischen Paralympics-Teilnehmern feiern.“
Während Zeitungen, Funk und Fernsehen mit eher zustimmendem Unterton berichteten, waren die im Internet veröffentlichten Meinungen und Kommentare gemischt. Auch die Nationalen Paralympischen Komitees Österreichs, Schwedens und der Ukraine waren nach Agenturberichten dem Putin-Dinner ferngeblieben.