Aktuelles aus dem Behindertensport
100 Jahre Blinden- und Sehbehindertenverband
Im Berliner Humboldt Carré begann der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) am heutigen Vormittag den Festakt zu seinem einhundertjähriges Jubiläum. Bundespräsident Joachim Gauck hielt eine einfühlende und nachhaltige Rede, in der er besonders die Teilnehmer der Paralympics 2012 hervorhob. Während des Festaktes wurde dazu im Rahmen eines Podiumgesprächs die mehrfache Medaillengewinnerin der Paralympics und sehbehinderte Schwimmerin Daniela Schulte interviewt.
Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes Friedhelm Julius Beucher nahm zudem am Festakt teil und gratulierte der Präsidentin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertensportverbandes Renate Reymann und dem Geschäftsführer Andreas Bethke.
Im Jahr 1912 wurde der Reichsdeutsche Blindenverband gegründet – der älteste Dachverband der Selbsthilfe in Deutschland. Als "Deutscher Blindenverband" führte er in den Nachkriegsjahren seine Arbeit fort, parallel entstand der Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR. Acht Jahre nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde die Umbenennung in "Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband" beschlossen.
Heute bündelt und koordiniert der DBSV das bundesweite Handeln und Auftreten von 20 Landesvereinen. 33 weitere Fachorganisationen und Einrichtungen arbeiten als "Korporative Mitglieder" aktiv in seinen Gremien mit. Der Verband vertritt die Interessen der blinden und sehbehinderten Menschen sowie der Augenpatienten in Deutschland. Sein Ziel ist es, die Lebenssituation der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Deshalb setzt er sich für die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen, die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe sowie die Verbesserung der medizinischen Versorgung und der sozialen Stellung blinder und sehbehinderter Menschen ein. In den vergangenen drei Jahren hat er zudem speziell für Augenpatienten das Angebot "Blickpunkt Auge - Rat und Hilfe bei Sehverlust" entwickelt.
Darüber hinaus hält der DBSV Beteiligungen an gemeinnützigen Gesellschaften im Blinden- und Sehbehindertenbereich und wirkt in 25 weiteren Organisationen wie dem Deutschen Behindertenrat, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband mit.