Aktuelles aus dem Behindertensport
Heidelberg 1972
Am 07. August wurde am Olympiastützpunkt Heidelberg das Buch „Die XXI. Weltspiele der Gelähmten in Heidelberg 1972“ vorgestellt. Der Autor ist Daniel Westermann, welcher die Basis für diese Publikation im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Deutschen Sporthochschule Köln erarbeitet hatte. Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport beim Deutschen Behindertensportverband e.V., dankt Herrn Daniel Westermann und seinen Unterstützern für die Erstellung dieser wertvollen Literatur.
Die Veröffentlichung des Werkes wurde von der Stadt Heidelberg unterstützt und ist im Verlag Regionalkultur erschienen. Nachdem die Weltspiele in den Jahren 1960 und 1964 am Ort der Olympischen Spiele stattgefunden hatten wich man 1986 nach Tel Aviv aus. Auch die Stadt München sah sich 1972 nicht in der Lage die Weltspiele nach den Olympischen Spielen durchzuführen, so übernahm Heidelberg die Verantwortung für die Durchführung. Zeitzeugen wie Ruth Lambsbach (Rollstuhlbasketball) berichteten über ihre damaligen Eindrücke, wie die länderübergreifende Kameradschaft und die seinerzeitige Philosophie der Spiele.
Die Weltspiele fanden noch eher in der Tradition des ganzheitlichen Rehabilitationsansatzes statt, die Medaillenspiegel wurden damals kritisch diskutiert. Ebenso war es üblich, dass Athleten und Athletinnen in mehreren Sportarten antraten. Der Slogan der Spiele von Heidelberg „1000 Kämpfer – 1000 Sieger“ verdeutlicht diese Orientierung.
Dr. Karl Quade dankte dem Autor und den Unterstützern in Heidelberg im Namen des DBS für die Erstellung des Werkes und bezeichnete die Arbeit als einen wichtigen Baustein für das Verständnis der Paralympischen Bewegung. Vor allem aber dankte er den Sportlerinnen und Sportlern, welche die Anfänge des internationalen Behindertensportes miterlebt haben und den Weg für den heutigen modernen Paralympischen Sport geschaffen haben, der durch Professionalismus und öffentlicher Wahrnehmung gekennzeichnet ist.