Aktuelles aus dem Behindertensport
Björn Behnke gewinnt in Niedersachsen
Björn Behnke ist Behindertensportler des Jahres 2015 in Niedersachen
Vielseitigkeit zahlt sich aus! – Ein Satz, der als Motto über der diesjährigen Wahl „Behindertensportler des Jahres“ stehen könnte. „Ihr, die nominierten Sportlerinnen und Sportler, steht nicht nur mit euren unterschiedlichen Behinderungsarten, sondern vor allem mit eurer sportlichen Vielseitigkeit und euren Erfolgen für eine inklusive Gesellschaft, in der Anderssein in jeder Hinsicht normal ist. Allen voran Björn Behnke, dem ich herzlich zum Titel 'Behindertensportler des Jahres' gratuliere“, sagte Karl Finke, Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen (BSN) gestern Abend bei der glanzvollen Gala im GOP Varieté-Theater in Hannover.
Zusammen mit dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und im Beisein der Niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt sowie des hannoverschen Oberbürgermeisters Stefan Schostok überreichte Finke dem strahlenden Sieger die Trophäe.
Alle Nominierten der 15. Auflage dieser beliebten landesweiten Wahl haben die 320 anwesenden Gala-Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft mit ihren Fähigkeiten, ihren Leistungen und ihren einzigartigen Persönlichkeiten rundum begeistert. Da mag es den Ausschlag für den 16-Jährigen Monoski-Fahrer, der sich fortan „Behindertensportler des Jahres 2015“ nennen darf, gegeben haben, dass er eine ganz besondere Vielfältigkeit verkörpert:
In sportlicher Hinsicht hat er so ziemlich alles ausprobiert. Nichts schien ihm in seinem noch jungen Leben unmöglich. Er erfüllt mit seinem Mut und seinem Engagement eine ganz besondere Vorbildfunktion für alle Menschen, und das haben wohl auch die niedersächsischen Sportfans erkannt. „Doch“, so Karl Finke, „alle Kandidatinnen und Kandidaten handeln nach der Devise von Kirsten Bruhn, der Protagonistin des Films ,GOLD – Du kannst mehr, als Du denkst‘.“ Ihr Credo lautet: „Ich habe gelernt, mich nicht über meine Behinderung zu definieren, sondern über das, was ich zu leisten im Stande bin. Und dem Gedanken folgt die Tat.“
„Vor diesem Hintergrund unterstützt die Aufmerksamkeit für unsere Ausnahmesportler durch eine eigenständige Würdigung, wie diese sie am heutigen Abend erfahren, die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft eher, als dass sie ihr im Weg steht“, betonte Karl Finke nachdrücklich und zollte den sechs Nominierten damit seinen höchsten Respekt.
Den Stellenwert, den Sportler mit Handicap inzwischen in der Gesellschaft einnehmen, und die Vorbildfunktion, die alle mit ihren sportlichen Leistungen und ihrem Lebensmut erfüllen, spiegelt sich in diesem Jahr in einem Wahlergebnis wider, das so eng wie noch nie zuvor ausgefallen ist: Mit 19,0 Prozent aller Stimmen gewann Björn Behnke vor Henrike Meyer (17,9 Prozent) und Nick Hämmerling (17,0 Prozent).
Nur 18 Stimmen dahinter (16,9 Prozent) kam Philipp Schorp auf Rang vier, Johannes Urban erhielt 16,6 und Christiane Reppe 12,4 Prozent der Stimmen.
Hochachtung und Applaus ernteten die sechs Athletinnen und Athleten nicht nur ob dieser Ergebnisse, sondern auch von Sportehrengast Katarina Witt. In ihrer Laudatio auf den Sieger Björn Behnke hob sie die großartigen sportlichen Erfolge aller Nominierten hervor. „Seit vielen Jahren habe ich Einblicke in den Behindertensport und bin von den Leistungen immer wieder tief beeindruckt. Heute durfte ich euch live erleben, und nun muss ich einen hervorheben. – Das ist nicht fair, aber auch dies gehört zum Sport, dass nur einer der Sieger sein kann. Der ,Behindertensportler des Jahres 2015‘ ist ein fröhlicher junger Mensch, der im Sport unglaublich vielseitig und beeindruckend zielstrebig unterwegs ist: Schwimmen, Wasserski, Chairskating und Paratriathlon hat er ausprobiert. Seine Leidenschaft ist aber der alpine Skilauf, wo er im Monoski bereits große internationale Erfolge gefeiert hat. Er weiß, was er will, und so hat er auch nach einer schweren Operation vor wenigen Monaten sein Ziel nicht aus den Augen verloren – die Paralympics 2018 im süd-koreanischen Pyeongchang.“
„Dieses Ziel wird der 16-Jährige mit dem Wahlsieg im Rücken sicher noch engagierter verfolgen“, ist Karl Finke überzeugt. „Denn wenn so viel Ansporn auf so große Zielstrebigkeit trifft, ist der Erfolg fast schon garantiert. Auch wenn im Leistungssport normalerweise eher die Spezialisierung zu Medaillen führt – für die Wahl ,Behindertensportler des Jahres‘ und für Björn Behnke gilt weiterhin: Vielseitigkeit zahlt sich aus!“
Quelle: BSN