Aktuelles aus dem Behindertensport
BBS verleiht Inklusionspreis 2013
Gelungene Premiere im Alten Ratssaal in Baden-Baden
Vor einigen Monaten trugen sich hier noch Barack Obama und Angela Merkel in das Goldene Buch der Stadt Baden-Baden ein. Am vergangenen Mittwoch lud der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. (BBS) in eben diesen wunderschönen Alten Ratssaal im Baden-Badener Rathaus ein, um dort mit 50 geladenen Gästen in festlichem Rahmen bei strahlendem Sonnenschein die Verleihung des „Inklusionspreises 2013“ zu feiern. Neben den Präsidenten der Badischen Sportbünde waren auch Ministerialrat Karl Weinmann vom Kultusministerium, Präsident Ronny Zimmermann vom Badischen Fußballverband sowie Vertreter der Deutschen Olympischen Gesellschaft und von Special Olympics der Einladung des BBS gefolgt.
Der Preis wurde vom BBS zum ersten Mal ausgelobt und von der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, dem Badischen Sportbund Nord und dem Badischen Sportbund Freiburg mit einem Preisgeld von insgesamt 3000 € unterstützt. Die Verleihung erfolgte in den Kategorien „Vereine“, „Studenten“ und „Medien“.
Nach der Begrüßung durch den Hausherrn Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner und BBS-Präsident Dr. Erwin Grom stellte Verena Bentele, 12fache Paralympicssiegerin, in einer beeindruckenden Rede die von ihr persönlich erlebte und empfundene „Inklusion“ vor. In einer einfühlsamen und authentischen Rückschau auf ihr bisheriges Leben vergab sie ihre ganz persönlichen Inklusionspreise. Diese verlieh sie ihren Eltern, ihren Kindergärtnerinnen, ihren Kommilitonen an der Universität und den nicht behinderten Athletinnen und Athleten ihrer Trainingsgruppen.
Bei der mit Spannung erwarteten Preisverleihung wurde Johanna Ritter aus Freiburg für die beste wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Sie untersuchte in ihrer Abschlussarbeit an der Katholischen Fachhochschule Freiburg „die Heterogenität im Schulsport“ und das „Erleben des Sportunterrichts von Schülern mit motorischen Beeinträchtigungen.“ Am Ende entwickelte sie ein Konzept, mit dem die Umsetzung von „Inklusion“ durch Sport im Schulsport gelingen kann. Den Scheck mit dem Preisgeld von € 1.000 überreichte der Präsident des Badischen Sportbunds Freiburg Gundolf Fleischer an die glückliche Siegerin.
Der Preis für die beste Medienarbeit ging an die Redaktion Breisach der Badischen Zeitung. Redaktionsleiter Gerold Zink und Redakteurin Agnes Pohrt nahmen den mit € 1.000 dotierten Preis aus den Händen von Wolfgang Wehowsky von der Deutschen Rentenversicherung entgegen. Die Zeitung hatte sich in den vergangenen Jahren dem Thema „Inklusion“ in einer ganzen Berichtsserie gewidmet. Maßgeblich für die Preisverleihung war letztendlich die Initiative, einen Breisacher Schüler, der im Rollstuhl sitzt, im Schulalltag zu begleiten und zusammen mit ihm Schulen in Freiburg und Umgebung auf ihre Barrierefreiheit hin zu untersuchen.
Mit dem Inklusionspreis in der Kategorie „Vereine“ ausgezeichnet wurde die BSG Offenburg, die sich in den vergangenen 60 Jahren von einem Versehrtensportverein zu einem „Sportverein für alle“ entwickelt hat. Der BSG ist es in der Vergangenheit besonders gut gelungen, ihre vielfältigen sportlichen Angebote nach und nach für alle zu öffnen und somit jedem, behindert oder nicht behindert, die Teilnahme zu ermöglichen. Die stetige Sensibilisierung der Bevölkerung für das „Thema Inklusion“ hat die Jury ebenso überzeugt wie die selbstverständliche Beteiligung des Vereins an kommunalpolitischen Prozessen. Übergeben wurde der Siegerscheck vom Präsidenten des Badischen Sportbunds Nord, Heinz Janalik, an Andreas Burgert und Klaus Müller. Burgert: „Ich wünsche mir, dass dieser Preis eines Tages nicht mehr verliehen werden muss, weil Inklusion dann selbstverständlich geworden ist“.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Katharina Hermann und Anne-Sophie Herr von der Clara-Schumann Musikschule Baden-Baden.
Text und Fotos BBS