Aktuelles aus dem Behindertensport
Alarm beim Fachaustausch
Inklusion bewegt Deutschland – und auch der organisierte Sport in Deutschland kann auf ein vielfältiges Engagement in diesem Bereich blicken. Immer mehr Sportvereine und -verbände entdecken dieses Thema für sich. Zur Frage: “Wie gestalten wir eine inklusive Sportlandschaft?“ trafen sich am Donnerstag, den 17. September 2015, mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem benachbarten Ausland im RheinEnergieSTADION in Köln.
Nicht nur der fachliche Austausch sondern auch die praxisnahen Erfahrungen und das mit- und voneinander Lernen standen im Vordergrund. In den einzelnen Gesprächsrunden, geleitet von Denise Schindler, Goldmedaillengewinnerin der Radsport-WM, sowie Errol Marklein, Paralympicssieger im Rennrollstuhl, wurden ausgewählte Fragestellungen des „Index für Inklusion im und durch Sport“ besprochen. Begleitet wurde der Fachaustausch durch Zeichnerinnen und Zeichner, die die einzelnen Gesprächsrunden grafisch dokumentierten.
Neben dem interessanten Erfahrungs- und Meinungsaustausch bereicherte ein ungeplantes Ereignis die Diskussionen: Aufgrund eines Feueralarms mussten alle Anwesenden evakuiert werden. Darunter auch mehrere Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, die mit vereinten Kräften vieler Helferinnen und Helfer die Treppen herunter getragen wurden. In diesem Zusammenhang wurden Mitarbeiter des Stadions auf die fehlenden Hinweisschilder für gehörlose Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufmerksam – die nach dieser Erfahrung nun angeschafft werden sollen. So wurde Inklusion auch praktisch umgesetzt. Eine Gefahr für Leib und Leben bestand nicht, sodass nach 30 Minuten Zwangspause der Fachaustausch fortgesetzt wurde.
Insgesamt war der Fachaustausch sowohl inhaltlich als auch in der Umsetzung ein voller Erfolg. Der Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Thomas Härtel, zeigte sich äußerst zufrieden: „Der Fachaustausch hat gezeigt, dass es wunderbare und vielfältige Beispiele für Inklusion in der Sportlandschaft gibt. Sport ist aufgrund seines verbindenden Charakters ein wichtiges Mittel und auch Vorbild für das Gelingen von Inklusion.“ Gabriele Lösekrug-Möller, parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales (BMAS), bezeichnete sich sogar als „Fan“ des Index und merkte dazu an: „Inklusion ist kein Selbstläufer. Der Index stellt für den Sport wichtige Fragen, die eine Umsetzung vorantreiben.“
Die Ergebnisse des Fachaustausches werden in einer Dokumentation zusammengefasst und noch dieses Jahr veröffentlicht. Der Index und der Fachaustausch wurden vom BMAS gefördert.
Informationen zum Index finden Sie unter http://www.dbs-npc.de/sport-index-fuer-inklusion.html