Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband
Goalball: WM 2022 findet in Portugal statt
Die International Blind Sports Association (IBSA) hat die ursprünglich für Juni in China geplante Weltmeisterschaft neu vergeben. Die jeweils 16 besten Teams der Damen und Herren werden vom 5. bis 17. Dezember 2022 im portugiesischen Matosinhos um die WM-Titel kämpfen.
Die deutschen Herren werden bei dieser WM auch mit dabei sein. Sie qualifizierten sich bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr durch den dort errungenen vierten Platz. Für Bundestrainer Stefan Weil ist es nicht die erste WM, bei der er dabei ist, aber die erste, bei der er in der Cheftrainerrolle an der Seitenlinie stehen wird.
„Es wurde Zeit, dass der neue Termin auch offiziell wurde. Man hat zwar immer etwas über Umwege gehört, aber am Ende bleibt im Kopf immer ein Fragezeichen, da wir auch im Goalball schon sehr viel erlebt haben. Ich finde es gut, dass das Turnier mit dem konkreten Datum jetzt auch wieder greifbar geworden ist“, sagte Weil über die Vergabe.
Bei der letzten Weltmeisterschaft im Jahr 2018 konnte Deutschland sensationell die Silbermedaille gewinnen, man musste sich im Laufe des Turniers nur zweimal in spannenden Spielen gegen die alles überragenden Brasilianer geschlagen geben. Dennoch wäre es vermessen heute über ein ähnliches Resultat zu sprechen, wie Weil findet: „Wir haben gerade einen Umbruch in der Mannschaft, vieles muss sich gerade auch neu finden. Ich finde, dass wir rein sportlich das Potenzial haben, dass wir oben mitspielen können, dafür muss aber in der aktuellen Phase des Umbruchs alles zusammenpassen und für uns optimal laufen. Ich möchte absolut keine Zielstellung vorgeben. Für uns werden die nächsten knapp sechs Monate entscheidend, weil wir dann auch in Turnieren sehen, wo wir stehen. Ein Ziel können wir uns dann teamintern immer noch stecken.“
Gerade für die Spieler ist es ein wichtiger Schritt, dass die Weltmeisterschaft nun wieder terminiert ist. „Es ist schon manchmal etwas schwierig, die Motivation hoch zu halten, wenn man Vollzeit arbeiten geht und dazu noch die vielen Trainingseinheiten hat. Es ist schön, dass man nun wieder ein konkretes Ziel vor Augen hat“, so Michael Dennis, der dienstälteste Spieler im Kader der deutschen Herren.
Das Teilnehmerfeld der WM steht noch nicht komplett fest. Im Juli werden erst die Asia-Meisterschaften ausgetragen. Bei den Herren sind bereits fest dabei: Portugal, Brasilien, China, Litauen, Ukraine, Türkei, Deutschland, Belgien, Algerien, Ägypten, USA, Kanada sowie Kolumbien. Bei den Damen werden Portugal, Türkei, USA, Japan, Russland, Israel, Dänemark, Kanada, Brasilien, Argentinien, Algerien und Ägypten an der WM teilnehmen. Die IBSA hat zur Teilnahme von russischen Teams an der Weltmeisterschaft noch kein offizielles Statement veröffentlicht.