Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband
Goalball-DM: RGC Hansa gewinnt in letzter Sekunde
Der Rostocker Goalballclub Hansa ist nach 2021 zum zweiten Mal deutscher Goalball-Meister geworden. Mit einer taktischen Meisterleistung krönten sich die Norddeutschen in Chemnitz im letzten Saisonspiel zum verdienten Champion. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Was für ein fulminanter Saisonabschluss! Spannender hätte der Kampf um den deutschen Meistertitel der Goalballer kaum sein können. Erst im letzten Spiel und zugleich im direkten Duell der beiden Kontrahenten fiel die Entscheidung. Mit dem besseren Ende für den RGC Hansa, der das 6:11 aus der Hinrunde wettmachte und sich damit buchstäblich auf der Zielgeraden der Saison mit 27 Punkten und dank des besseren Torverhältnisses den zweiten Titel nach 2021 sicherte.
Die Partie war nichts für schwache Nerven: Mit mindestens fünf Treffern Vorsprung mussten die Rostocker gewinnen. Und tatsächlich: 12:6 führten die Gäste kurz vor Schluss beim gastgebenden Tabellenführer aus Chemnitz und bekamen sieben Sekunden vor Schluss sogar noch einen Penalty zugesprochen. Der aber wurde von Rostock „declined“ – also nicht ausgeführt. John Turloff, der allein sieben Treffer im Finale erzielte, verzichtete mit seinem Team auf einen weiteren Angriff und ließ die Zeit herunterlaufen. Anschließend brandete großer Jubel auf. Cheftrainer Mario Turloff zeigte sich sprachlos. Das sei das i-Tüpfelchen einer überaus erfolgreichen Saison gewesen, sagte der Coach, der mit seinem Verein auch deutscher Meister mit den Frauen und der Jugend wurde – und das DM-Triple ausgelassen feierte.
Im Spiel um Platz drei setzte sich der SSV Königs Wusterhausen gegen die SSG Blista Marburg durch und gewann Bronze. Beide Teams trafen im Saisonverlauf mehrfach aufeinander – mit wechselnden Siegern. Entsprechend spannend war auch dieses Duell, in dem sich das Team aus Brandenburg schließlich mit 14:10 gewann. Aber nicht nur dass: Der Verein hatte noch zwei weitere Gründe zum Jubeln: Jugendspieler Samuel Ketelhut wurde als bester U20-Spieler ausgezeichnet, während Philipp Tauscher mit 55 Treffern die meisten Saisontore erzielte. Beste Torschützin bei den Frauen war Jennifer Koch vom BVSV Nürnberg, die gleichzeitig zur wertvollsten Spielerin gekrönt wurde.
Bereits in der Vorwoche wurde der Sieger in der 2. Bundesliga ermittelt. Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse ist die SGV Dresden, während die Füchse Berlin den Gang in die 2. Liga antreten müssen.
Die Ligen gehen nun in die Winterpause, doch die Nationalspieler*innen kämpfen bei der EM in Montenegro ab 9. Dezember noch um ihr Paralympics-Ticket für Paris. Die deutschen Teams müssen mindestens ins Finale kommen, die Männer sogar den Titel holen.
Hier gibt es alle Ergebnisse und die Tabelle.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Stefanie Bücheler-Sandmeier / DBS