Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband
Die Weltspitze zu Gast in Berlin
Wenn vom 7. bis 9. Oktober in der Sporthalle des Schul- und Leistungssportzentrums Berlin (SLZB) der Ball rollt, werden zahlreiche der besten Damen- und Herren-Teams der Welt in der Hauptstadt zu Gast sein. Dann steigt beim Goalball-Nations-Cup die Generalprobe vor den im Dezember in Portugal stattfindenden Weltmeisterschaften.
Erstmals wird es dabei kein reines Herren-Turnier sein, sondern auch die Damen werden ihr Können unter Beweis stellen. Zur ersten Auflage haben sich acht Teams angemeldet, gleich sieben davon werden auch bei der WM am Start sein. Namhafteste Teilnehmer sind hier die USA als Vize-Paralympics-Siegerinnen und die Brasilianerinnen als WM-Dritte von 2018 sowie das europäische Top-Team aus Israel. Der Herren-Wettbewerb geht mit einem Starterfeld von zwölf Mannschaften ins Rennen. Bemerkenswert ist, dass die Top-Fünf der letzten WM aus dem Jahr 2018 allesamt vor Ort sein werden. Dazu finden sich weitere europäische Teams, die sich auf die B-Pool-Europameisterschaft im November vorbereiten. Bei den Herren wird neben dem Gastgeber Deutschland u. a. der aktuelle Europameister Litauen sowie Paralympics-Sieger und Weltmeister Brasilien in Berlin dabei sein.
Michael Dennis, zweifacher Paralympics-Teilnehmer und tätig beim Behinderten-Sportverband Berlin (BSB), hat die Organisation des von der Sportmetropole Berlin geförderten Turniers übernommen und zeigt sich mehr als zufrieden: „Das Interesse war größer als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze. In diesem Jahr ist es ein ideales Datum so kurz vor der WM, so dass viele Teams ihr aktuelles Leistungsniveau testen möchten. Das wird ein Kräftemessen auf hohem Niveau mit vielen der besten Goalballerinnen und Goalballern der Welt.“ Verbandspräsident Özcan Mutlu ergänzt: „Es ist großartig, wie viele Mannschaften dieses Jahr den Weg nach Berlin finden. Der gesamte BSB freut sich auf spannende und hochkarätige Wettkämpfe.“
Gerade für die deutschen Herren liegt dabei der Fokus voll auf der Weltmeisterschaft: „Aufgrund der extrem guten Besetzung nimmt das Turnier zu einem perfekten Zeitpunkt natürlich die Hauptrolle in der WM-Vorbereitung ein. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Nominierung des endgültigen WM-Kaders unmittelbar nach dem Turnier stattfinden wird. Die Spiele gegen international gestandene Gegner stellen insbesondere für die junge Garde des erweiterten Kaders echte Härteprüfungen dar. Der Kern unseres Teams ist zwar sehr wettkampferfahren, aber durch den sanften Umbruch nach dem Karriereende von Reno Tiede und Stefan Hawranke müssen sich die noch unerfahreneren Spieler beweisen“, erklärt Bundestrainer Stefan Weil. Die deutschen Damen gehen in Berlin hingegen als Underdog ins Rennen, da es die einzige Mannschaft im Starterfeld ist, die nicht für die WM qualifiziert ist. „Das Jahr 2022 steht für uns unter der Leitlinie, dass wir als Mannschaft wichtige Spielpraxis sammeln möchten. Wir haben neben der EM vergangenes Jahr eher kleinere internationale Turniere besucht, damit wir sehen konnten, wo wir stehen. In unserer Entwicklung kommt ein so hochklassig besetztes Turnier wie in Berlin vielleicht noch etwas zu früh, doch bei allen ist eine große Vorfreude da, dass man gegen einige der besten Teams und Spielerinnen der Welt auflaufen darf. Wir wollen diese Momente einfach genießen“, sagt Cheftrainerin Jessica Bahr zur Ausgangslage.
Am Freitag, 7. Oktober, sowie am Samstag wird die Gruppenphase ausgetragen (jeweils 8 bis 19.30 Uhr). Am Freitag ab 16.30 Uhr hat sich mit Dennis Buchner der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses in der Sporthalle des SLZB (Fritz-Lesch-Str. 35, 13053 Berlin) angekündigt. Bereits im Verlauf des Samstags werden die Damen ihre Viertelfinalspiele bestreiten. Am Sonntag, 9. Oktober, geht es dann ab 8.30 Uhr in den Halbfinals und Medaillenspielen um die Plätze auf dem Podium. Die Endspiele werden um 12.30 und 13.30 Uhr ausgetragen. Hier finden Sie den kompletten Spielplan. Bei Sportdeutschland.TV wird es auch einen Livestream geben.
Zur Berichterstattung vor Ort und bei Fragen melden sich Interessierte bitte bis Donnerstag, 6. Oktober, bei Turnier-Organisator Michael Dennis unter dennis@bsberlin.de.
Die Gruppen des Goalball-Nations-Cups im Überblick:
Gruppe A (Herren): Deutschland, USA, Schweden, Frankreich, Kanada, Spanien
Gruppe B (Herren): Brasilien, Litauen, Türkei, Dänemark, Polen, Belgien
Gruppe C (Damen): Deutschland, Großbritannien, Israel, Kanada
Gruppe D (Damen): USA, Brasilien, Dänemark, Frankreich