Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Vier GKS-Judokas starten bei den Special Olympics in Berlin
Morgen starten die Special Olympics World Games in Berlin. Sie sind das weltweit größte inklusive Sportereignis für Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die bis zum 25. Juni laufende Veranstaltung findet erstmals in Deutschland statt. Zum Team Special Olympics Deutschland gehören insgesamt 356 Athlet*innen und 128 Trainer*innen. Darunter auch vier Judokas der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen.
Damit stellt Deutschland als gastgebende Nation die größte Delegation der Weltspiele. In der Sportdisziplin ID-Judo gibt es insgesamt acht Startplätze. Aufgrund ihrer sportlichen Leistungen haben sich vier Athlet*innen des Zentrums für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) der Gold-Kraemer-Stiftung ihre Startplätze erkämpft: Andrea Kuhne, Stefanie Drescher, Bastian Wind und Timo Karmasch. Das ZABS der GKS ermöglicht es den Judoka im Rahmen eines Außenarbeitsplatzes einer Behindertenwerkstatt, ihrem Talent und ihrer Leidenschaft für den Sport nachzugehen. Neben den Trainingseinheiten und den Wettkämpfen nehmen auch verschiedenste Bildungsmaßnahmen, die zur Entwicklung der Persönlichkeit und Unabhängigkeit der Teilnehmer*innen beitragen, eine wichtige Rolle ein. „Ich bin unglaublich stolz, wie sich alle in den letzten Jahren zu Menschen entwickelt haben, die man einfach mögen muss“, sagt Trainer Henning Schäfer, der die Judokas beim ZABS seit 2019 betreut.
Abseits der persönlichen Entwicklung geht es auch sportlich immer weiter voran mit dem GKS-Quartett, was nicht zuletzt die Qualifikation für die Special Olympics in Berlin zeigt: „Das vier der insgesamt acht Startplätze nach Frechen gehen ist ein klarer Indikator für unsere gute Arbeit. Allerdings haben ihre Heimatvereine auch super Vorarbeit geleistet. Also kann ich mir nicht alles allein auf die Fahne schreiben“, meint Schäfer. Das sportliche Zutrauen in seine Athleten*innen ist in jedem Fall riesig, all seinen Sportler*innen rechnet Schäfer Chancen auf eine Medaille aus. Denen in der Wettkampfklasse 1 startenden Timo Karmasch und der zweifachen Europameisterin Andrea Kuhne traut er sogar die Goldmedaille zu. Ebenfalls auf Edelmetall hofft er bei denen in der Wettkampfklasse 2 antretenden Stefanie Drescher und Bastian Wind. Gerade Drescher hat bei den vergangenen Special Olympics 2019 in Abu Dhabi schon gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch auf dem höchsten Niveau Medaillen zu gewinnen – vor vier Jahren kehrte sie mit einer Silber- und einer Bronzemedaille heim. Für sie und Kuhne werden es bereits die zweiten Weltspiele sein, trotzdem ist es für das gesamte Quarttet etwas Besonderes: „Das ist für alle ein echter Karrierehöhepunkt“, erklärt Schäfer.
Auf diesen bereiten sich die Vier nun schon seit Mittwoch in Berlin vor. Zuvor gab es unter anderem eine Trainingseinheit mit der Judo-Weltmeisterin von 2021 und Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Tokio 2022 im Halbschwergewicht, Anna-Maria Wagner sowie regelmäßige inklusive Trainingseinheiten mit ihren Partnervereinen ESV-Olympia und dem Brühler Turnverein. Die GKS-Athlet*innen sind also bestens gewappnet für die Wettkämpfe in den Berliner Messehallen.