Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Parlamentarischer Abend: Austausch unter Freunden
Spannende Beiträge und Inhalte, tolle Vorführungen und intensive Gespräche – über 150 Gäste aus Politik und Sport, Wirtschaft und Kultur haben sich beim Parlamentarischen Abend 2015 des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zusammengefunden. Es war ein Austausch unter Freunden rund um den Behindertensport in Deutschland. Auch Innenminister Dr. Thomas de Maizière wollte sich diesen Abend nicht entgehen lassen und besuchte eine besondere Lokalität. Denn der Abend fand diesmal in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin in imposanter Umgebung statt. Wie in jedem Jahr gab es reichlich Gelegenheit für Informationen und Diskussionen. Eine gelungene Veranstaltung, die mit dem Auftritt des Circus Sonnenstich und einer Talkrunde abgerundet wurde.
Unter den Gästen, die von den Gastgebern des Abends, Mathias Arnold (Vizepräsident Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) und DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher, waren neben dem Innenminister die Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller, die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag, Rolf Schmachtenberg, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Sozialer sowie weitere Abgeordnete und viele andere Vertreter von Sportverbänden, Partnern und Sponsoren. Besonderer Gast des Abends war Maria Luiza Ribeiro Viotti, Botschafterin der Föderativen Republik Brasilien, die natürlich einen Blick auf die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro im kommenden Jahr geworfen hat. „Wir freuen uns, nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 erneut die Welt in unserem Land begrüßen zu dürfen. Für uns ist es eine große Gelegenheit, das Thema Inklusion verstärkt auf die Agenda zu setzen“, sagte die brasilianische Botschafterin und fügte hinzu: „Der Deutsche Behindertensportverband zeigt, dass Inklusion nicht nur notwendig ist, sondern auch gelingen kann.“
Rio 2016, Hamburg 2024 - und Breiten- sowie Rehasport
Die Paralympics in Rio fest im Blick hat auch Schwimmerin Maike Naomi Schnittger, wie sie bei einer Talkrunde mit Moderator Friedhard Teuffel, Sportchef des Tagesspiegels, verriet. „Ich war bereits 2009 bei den Kurzbahnmeisterschaften dort und ich möchte unbedingt wieder nach Rio. Der Strand, das Meer – einfach traumhaft“, berichtete die 21-Jährige, die bereits bei den Spielen in London dabei war und bei der WM im Sommer Bronze holte. Eine Medaille darf es auch in Rio gerne werden, obwohl sie derzeit verletzungsbedingt pausieren muss. „Sobald ich wieder darf, werde ich doppelt so hart trainieren und bin hoch motiviert.“ Dann wäre Maike Naomi Schnittger eine von rund 170 Athletinnen und Athleten, mit denen Sportdirektor Frank-Thomas Hartleb gerne nach Südamerika fliegen würde. Ob es tatsächlich so viele werden, hängt von den weiteren Qualifikationen ab, gerade in den Mannschaftssportarten. „Zudem gibt es in Rio mit Kanu und Triathlon zwei neue Sportarten, in denen wir heiße Eisen im Feuer haben.“
Den Blick noch weiter nach vorne richtete DBS-Vizepräsident Thomas Härtel, der für die Spiele in Hamburg 2024 warb. „Gerade die Paralympics bieten eine große Chance und können ein Pluspunkt bei der Bewerbung sein. Sie tragen dazu bei, Barrieren abzubauen – auch in den Köpfen.“
Gar als „einmalige Chance vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Inklusionsdebatte“ bezeichnete Friedhelm Julius Beucher die mögliche Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg. Der DBS-Präsident hielt ein flammendes Plädoyer für Sportdeutschland als Gastgeber der Spiele. Einen kräftigen Schub erhofft sich Beucher auch von den Paralympics in Rio 2016. „Wir stecken schon lange nicht mehr in der Wahrnehmungsnische. Aber für die Leistungsentwicklung im Spitzensport ist entscheidend, dass wir die Professionalisierung weiter vorantreiben und eine faktische Gleichbehandlung zum Spitzensport von Menschen ohne Behinderung erreichen.“
Abgesehen davon müsse immer wieder vor Augen geführt werden, so Beucher, „was der DBS tagtäglich überall in Deutschland auf Sportplätzen, in Turnhallen, in Schwimmbädern, in Eisstadien und an vielen anderen Orten leistet, ohne dass es bemerkt wird. Diese tolle Arbeit im Breiten- und Rehabilitationssport wird viel zu selten wahrgenommen“.