Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Erste Nachwuchstagung des DBS: „Müssen ins Handeln kommen“
Viele Ideen sowie Mut und Entschlossenheit bei der Umsetzung - das sind die Zutaten, die es braucht, um künftig mehr Nachwuchs für den Para Sport in Deutschland zu gewinnen. Mit diesem Ziel haben sich in Frankfurt 70 Vertreter*innen der Landes- und Fachverbände zur ersten Nachwuchstagung des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) versammelt. An zwei Tagen tauschten sich diese gemeinsam rund um die Nachwuchsentwicklung und -förderung im deutschen Behindertensport aus und schmiedeten ambitionierte Pläne. Input gab es auch von Repräsentant*innen der Nationalen Paralympischen Komitees (NPC) aus Österreich, Italien, Polen und den Niederlanden, die ihre Erfahrungen mit dem Plenum teilten.
Die Organisatorin der Tagung und Referentin Nachwuchsleistungssport beim DBS, Lina Neumair, zog am Ende der Veranstaltung ein durchweg positives Fazit: „Wir können glücklich und zufrieden über den vielen Input sein. In Zukunft müssen wir priorisieren und ins Handeln kommen.“ Zudem fügte sie an, dass man sich hoffentlich bald erneut treffen würde und Häkchen hinter die vielen Maßnahmen eines jeden Einzelnen machen könne. Mitorganisatorin und Referentin für die Para Leichtathletik beim DBS, Pauline Reichl, ergänzte: „Das war sicher nur ein erster Aufschlag, der sehr wichtig war.“
Zu Beginn der Tagung kamen die Gäste der anderen NPC zu Wort. Neben den in Präsenz anwesenden Österreicher*innen und Niederländer*innen durften Redner*innen aus Polen und Italien digital über ihre Entwicklungen und Projekte im Para Nachwuchssport sprechen. Für den Sportdirektor des DBS, Frank-Thomas Hartleb, war das ein ganz wichtiger Anstoß: „Wir wollten hier auch ganz bewusst mal über den Tellerrand hinausschauen. Denn auch wenn wir im Nachwuchsbereich viel vorantreiben, muss man auch konstatieren, dass andere Nationen immer mehr junge Talente hervorbringen.“
Anschließend ging es darum, wie der Para Sport-Nachwuchs in Deutschland gefunden und weiterentwickelt werden soll. Vertreter*innen der Verbände und Vereine schilderten ihre Erfahrungen in zahlreichen Impulsvorträgen. Darüber hinaus tauschten sich die Teilnehmer*innen in mehreren Diskussionsrunden und Workshops dazu aus, wie man Kinder und Jugendliche für den Para Sport begeistern kann, wie die Vereine dabei unterstützt werden sollten und wie sich noch mehr Vereine für den Para Sport begeistern lassen. „Ich finde, dass in den zwei Tagen viele gute Ideen entwickelt worden sind. Nun müssen wir aber auch in die Umsetzung kommen“, unterstützt Hartleb Neumairs These.
Für ihn sei es dabei vor allem von enormer Wichtigkeit, dass noch mehr Multiplikatoren gefunden werden, die den Para Sport nach außen tragen. „Denn der Grund, weshalb wir eine solche Tagung abhalten, ist in erster Linie, damit wir mehr Kinder und Jugendliche mit Behinderung in den Sport bekommen. Natürlich hoffen wir auch darauf, dass daraus der ein oder die andere Paralympics-Sieger*in erwächst, aber uns ist auch klar, dass das nicht sofort passiert. Das ist eine langfristige Entwicklung, die bis zu 20 Jahre dauern kann“, sagt Hartleb. Genau deshalb soll die Nachwuchstagung fortan zur regelmäßigen Veranstaltung werden.
Text: Moritz Jonas / DBS