Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
„Den Para Sport gleichberechtigt berücksichtigen“
Für eine gleichberechtigte Berücksichtigung des Para Sports bei nationalen wie internationalen Sportgroßveranstaltungen hat Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, im Sportausschuss des Deutschen Bundestages geworben. Zudem fordern Beucher und DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer, die Bedarfe von Menschen mit Behinderung bei künftigen Sportveranstaltungen verstärkt im Blick zu haben.
„Von der Interessenbekundung und der Bewerbungsphase, über die Vorbereitung bis hin zur Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele sowie anderer internationaler Sportveranstaltungen muss der Para Sport gleichberechtigt berücksichtigt und gefördert werden“, sagte Friedhelm Julius Beucher im Sportausschuss und fügte hinzu: „Dies gilt insbesondere für von der Bundesrepublik Deutschland unterstützte Bewerbungen. Ich erwarte, dass künftig nur noch diejenigen Veranstaltungen finanzielle Mittel erhalten, die die Werte Inklusion und Teilhabe in der Praxis umsetzen und mit Leben füllen.“
Die von Beucher und DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer unterzeichnete Stellungnahme thematisiert auch die Bedarfe von Menschen mit Behinderung bei künftigen Sportveranstaltungen, unabhängig davon, ob auch Para Sport-Wettkämpfe stattfinden oder nicht. „Dies betrifft insbesondere die Gewährleistung von Barrierefreiheit im baulichen und kommunikativen Bereich. Menschen mit Behinderung müssen ausnahmslos die Möglichkeit haben, die Wettkämpfe zu verfolgen, sich darüber zu informieren und vor Ort zu besuchen. Dazu hat sich Deutschland bereits 2009 mit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen verpflichtet. In diesen inzwischen 13 Jahren hat sich die Situation für Menschen mit Behinderung zwar verbessert, doch es gibt noch viel Aufholbedarf“, betont Stefan Kiefer.
Die Bewerbung und Austragung von internationalen und nationalen Sportgroßveranstaltungen in Deutschland unterstützt der DBS ausdrücklich. „Sportgroßveranstaltungen sind eine Chance, um die Werte des Sports in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, den Breitensport zu stärken und damit auch eine aktive Lebensweise von Menschen mit und ohne Behinderung zu unterstützen“, sagt Kiefer und ergänzt: „Dazu gehört eine angemessene Berichterstattung über den Sport von Menschen mit Behinderung, um auch abseits der Paralympischen Spiele mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.“
Friedhelm Julius Beucher unterstrich im Sportausschuss die große Strahlkraft der Paralympics. „Mit dem Para Sport lässt sich der Finger besonders gut in bestehende Wunden legen – ob Barrierefreiheit in Sportstätten und im öffentlichen Raum, Inklusion und Teilhabe oder die noch immer vorhandenen Barrieren in den Köpfen.“ Darüber hinaus könnten sich Sportgroßveranstaltungen positiv auf das Nachwuchsproblem auswirken. Beucher: „Sport lebt von Leuchttürmen und Vorbildern. Wettkämpfe in Deutschland geben einen wichtigen Schub für jeden Sportverband bis hin zur Vereinsebene und haben damit nachhaltig positive Auswirkungen.“