Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
DBS unterstützt Positionierung des deutschen Sports gegen Hate Speech
Der deutsche Sport stellt sich geschlossen gegen Hate Speech. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) haben auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am DFB-Campus in Frankfurt ihre eindeutige Positionierung gegen Hassrede vor allem im Internet vorgestellt. Auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) unterstützt die konsequente Haltung zu diesem Thema.
Mit Blick auf die anstehenden Sportgroßereignisse in diesem Sommer – die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland sowie die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris – und die zu befürchtende Zunahme von Rassismus und allgemein gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Netz intensiviert der Sport seine Anstrengungen gegen Hate Speech.
Gemeinsam fordert der deutsche Sport den Gesetzgeber auf, die Strafverfolgung solcher Personen zu erleichtern, die für Deutschland antretende Athletinnen und Athleten im Netz angreifen. Bislang können beispielsweise Beleidigungen und Verleumdungen nur verfolgt werden, wenn der oder die Athlet*in für jedes Posting einen schriftlichen Strafantrag stellt. Die seit April 2021 für entsprechende Straftaten zum Nachteil von Politiker*innen geltende Ermöglichung der Strafverfolgung auch ohne ausdrücklichen Strafantrag muss ebenso für Athlet*innen gelten, die die deutschen Farben vertreten.
DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher: „Meinungsfreiheit ist ein hohes und wichtiges Gut unserer Demokratie. Hass, Hetze, Diskriminierung und Bedrohungen haben jedoch im Sport und in der Gesellschaft nichts zu suchen. Als Deutscher Behindertensportverband unterstützen wir das gemeinsame und entschlossene Handeln gegen Hate Speech ohne Wenn und Aber. Rassismus und Beleidigungen zeigen wir die rote Karte. Wer andere Menschen übel beschimpft und bedroht, gehört des Platzes verwiesen – auch auf dem digitalen Spielfeld. Wir werden an der Seite unserer Athlet*innen stehen und für unsere gemeinsamen Werte kämpfen.“
DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir werden unsere Sportlerinnen und Sportler schützen, nicht nur, aber gerade während der Sportgroßveranstaltungen, bei denen sie besonders im Fokus stehen. Wir werden den Athletinnen und Athleten des Team D für die Olympischen Spiele in Paris Schutz und Hilfe für ihre Social-Media-Kanäle anbieten. Wir akzeptieren keine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, rassistischen Beleidigungen oder gar Bedrohungen. Aber wir wollen auch keine aus anderen Gründen - weil der erhoffte Erfolg nicht eintritt, weil die letzte Läuferin in der Biathlon-Staffel zwei Strafrunden kassiert, weil der entscheidende Siebenmeter verworfen wird, weil ein Pferd scheut. In solchen Fällen wird der DOSB tätig.“
Der 1. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann sagt: „Wir stellen uns konsequent vor unsere Spieler*innen, Schiedsrichter*innen und Trainer*innen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, das müssen wir immer wieder klarmachen. Gemeinsam mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität haben wir bereits viele Fälle verfolgen können. Wer meint, im Stadion oder beim Sport überhaupt, sei es okay, da dürfe man auch mal rassistische, homophobe, antisemitische oder muslimfeindliche Sprüche raushauen, der irrt gewaltig. Indem der gesamte Sport seine Stimme gegen Beleidigungen, Diskriminierungen und Hass erhebt, stehen wir für unsere gemeinsamen Werte ein. Fairplay endet nicht an der Seitenlinie.“
DFL-Geschäftsführer Marc Lenz sagt: „Mit dieser Initiative setzen wir ein wichtiges gesellschaftliches Signal, das über den Sport hinausgeht. Ein konsequentes Vorgehen gegen Diskriminierung, Beleidigungen und Bedrohungen war und ist immer zentral – und in Zeiten einfacher Online-Verbreitung wichtiger denn je. Wenn Hass, Hetze und Falschinformationen online in vermeintlicher Anonymität verbreitet werden und viele Menschen erreichen, gefährdet dies unsere Demokratie und unsere Grundwerte. Wir müssen diese zu jeder Zeit stützen – gerade als Sportverbände mit großer Aufmerksamkeit.“
Quelle: DOSB, Ergänzungen DBS