Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Berichterstattung über Behindertensport zum 23. Mal ausgezeichnet
Zum 23. Mal ist der German Paralympic Media Award (GPMA) in Berlin vergeben worden. Mit dem Award zeichnet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausragende Berichterstattung über den Breiten-, Rehabilitations- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung aus. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung war Markus Rehm, der mehrfache Paralympics-Sieger und Weitsprung-Weltrekordhalter, der im vergangenen Jahr den Sonderpreis des GPMA erhalten hatte. Ebenfalls zu Gast waren der Präsident des Behindertensportverbands, Friedhelm Julius Beucher sowie Generalsekretär Stefan Kiefer und die Vizepräsidentin Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport, Katrin Kunert. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte durch eine renommierte Jury unter dem Vorsitz von Gerd Schönfelder, dem mit 22 Medaillen erfolgreichsten paralympischen Alpinsportler.
In der Kategorie Foto ging der Award an den Fotografen Mika Volkmann. Das Gewinnerfoto zeigt einen eindrucksvollen sportlichen Moment: Die 100 Meter-Läuferin Ambra Sabatini stellt einen neuen Weltrekord auf. Sie schreit ihre unbändige Freude heraus, hat dabei die Arme weit ausgebreitet und scheint über die blaue Laufbahn zu schweben. Das Foto vermittelt, wie viel Leidenschaft der Sport bietet, es zieht den Betrachter in seinen Bann.
Der Kakadu-Kinderpodcast wurde für den besten Audiobeitrag ausgezeichnet. In ihrem Podcast vermitteln Moderatorin Patricia Pantel und ihre junge Co-Moderatorin Aliyah Hamza Kindern verschiedenste Themen mit Spaß und auf Augenhöhe. In der prämierten Folge werden verschiede Sportarten für Menschen mit Seheinschränkungen betrachtet. Es wird kindgerecht erklärt, wie ein blinder Mensch Langlauf machen oder Goalball spielen kann. Passende Stilmittel wie Soundeffekte ergänzen den atmosphärisch hervorragenden Podcast und geben den jungen Zuhörenden das Gefühl, mittendrin zu sein.
Der Gewinnerbeitrag in der Kategorie Film erzählt die bewegende Geschichte von Gina Böttcher, die mit einer Fehlbildung an allen vier Extremitäten geboren wurde. Aufgewachsen in einer Pflegefamilie entwickelt sie eine Leidenschaft für den Schwimmsport. Die frischgebackene zweifache Europameisterin zählt heute zu den besten Para Schwimmerinnen in ihrer Klasse. Filmemacher Jan Kunigkeit begleitet Gina und zeigt neben dem Sport auch die weniger schönen Facetten aus ihrem Leben. Der Film arbeitet ausschließlich mit O-Tönen und erzählt, wie man Ängste überwinden kann und warum man nie aufhören sollte, für seine Träume zu kämpfen. Ein mitreißender Film, dessen Protagonistin eine starke Botschaft vermittelt.
Die prämierte Reportage im Bereich Print zeigt verschiedene Sportler mit Behinderung aus aller Welt. Es werden unter anderem ein Bodybuilder im Rollstuhl, ein kleinwüchsiger Gewichtheber, ein Kletter- und Surf-Enthusiast mit Spastik oder ein Triathlet mit Autismus vorgestellt. Sie geben Einblicke in ihr Leben mit seinen Herausforderungen und den positiven Erlebnissen, die ihnen ihr jeweiliger Sport gibt. Autor Rufus Rieder fokussiert sich auf die Fähigkeiten der Athleten und ihren starken Willen, statt auf ihre Einschränkungen. Der Beitrag bringt in Interviews starke Statements: Echte Inklusion findet nur statt, wenn niemand bevorzugt behandelt wird, heißt es zum Beispiel. Und: Sport fördert soziale Kompetenzen.
Den Preis für die beste Online-Plattform / Socia-Media-Kanal erhielt Jan Wiedemann, der auf seinem Instagram-Kanal jan_wiedemann_Paracycling seine Aktivitäten rund um den Radsport dokumentiert.
Nach einem Motorradunfall ist sein linker Arm komplett gelähmt. Mit einem umgebauten Fahrrad ist er auf weiten Strecken unterwegs und sammelt oft Spendengelder für soziale Projekte. Im eingereichten Beitrag legt er den Fokus auf all die Möglichkeiten, die er trotz seiner Einschränkung hat. Der Social-Media-Auftritt ist ästhetisch gelungen, hat eine starke Bildsprache und präsentiert nachhaltig wichtige Themen. Jan Wiedemann ist ein hervorragender Botschafter und Influencer nicht nur für den Radsport, sondern auch für die Themen Behinderung und Inklusion.
Über den Sonderpreis durfte sich in diesem Jahr der Verein "Pfeffersport Berlin" freuen. Es ist der größte Kinder- und Inklusionssportverein in der deutschen Hauptstadt. 1990 gegründet, hat er heute mehr als 5.000 Mitglieder und 300 qualifizierte Übungsleiter und Übungsleiterinnen. An über 50 Standorten werden mehr als 50 verschiedene Sport- und Bewegungsarten angeboten. Die Vision des Vereins lautet: "Ein Sportverein für alle!" Und sein Motto ist: „Vielfalt in Bewegung!“ Damit engagiert sich Pfeffersport Berlin für mehr Inklusion und Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen.
Quelle: DGUV
Einen Überblick über alle nominierten und ausgezeichneten Beiträge gibt es hier.