Aktuelles vom Rollstuhlbasketball im Deutschen Behindertensportverband
Rollstuhlbasketball-WM: Mit drei Siegen zum Gruppensieg
Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren hat bei der Weltmeisterschaft in Dubai eine makellose Gruppenphase absolviert. Zum Auftakt ließ die DBS-Auswahl Kanada keine Chance, danach schaffte das Team einen 113:21-Kantersieg gegen Ägypten. Zum Abschluss gelang der Mannschaft ein deutlicher Sieg gegen Thailand. Nun geht es im Achtelfinale weiter.
Aus einer starken Verteidigung heraus, die im gesamten Spielverlauf nur zwei Offensivrebounds der Kanadier zuließ, kontrollierte Deutschland die Partie von Beginn an und ließ sich auch durch einen Dreier von Patrick Anderson zum 10:13 (7.) nicht aus dem Konzept bringen. In der Folge trugen offensiv vor allem Thomas Böhme und Matthias Güntner das Team. Beide RBBL-Akteure steuerten am Ende starke 39 Punkte zum verdienten Endergebnis bei. So zog das deutsche Team über 22:15 (10.), 33:21 (19.) und 46:26 (26.) immer weiter davon, ehe Kanada erst in den Schlussminuten eine Chance zur Ergebniskosmetik zu geben.
„Wir sind sehr zufrieden über diesen Auftakt, zumal Kanada der wohl stärkste Konkurrent in dieser Gruppe ist. Vor allem Jens-Eike Albrecht und Thomas Böhme haben den Kanadiern athletisch den Schneid abgekauft. So konnten wir schnell und kontrolliert agieren“, sagte Nicolai Zeltinger nach den ersten 40 WM-Minuten in Dubai auf der arabischen Halbinsel.
Deutschland: Thomas Böhme (22/2, RSV Lahn-Dill), Matthias Güntner (17, RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (7, Hannover United), Aliaksandr Halouski (6, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (5, ING Skywheelers), Jens Eike Albrecht (4, RSB Thuringia Bulls), Jan Haller (4, Hannover United), Tobias Hell (Hannover United), Jan Sadler (Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Christopher Huber (n.e., Rhine River Rhinos Wiesbaden), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland).
Kantersieg gegen den Afrikameister
Nach dem Erfolg am Vortag über Kanada zeigte sich das deutsche Team auch gegen Ägypten von Beginn an hoch konzentriert und entschlossen. Lediglich das 0:2 nach wenigen Sekunden durch den späteren Topscorer Ashraf Ammar, bedeutete einen zwischenzeitlichen Rückstand, ehe die deutschen Korbjäger daraus ein 12:3 (6.) und wenig später das 28:5 (13.) machten. Waren es in der ersten Halbzeit vor allem Aliaksandr Halouski und Alexander Budde, die sich in die Scoringliste eintrugen, übernahm nach dem Seitenwechsel Jan Sadler diesen Part. Bundestrainer Nicolai Zeltinger balancierte in der Folge die Einsatzzeiten seiner Schützlinge und den roten Faden in der Konzentration auf den weiteren Turnierverlauf aus, ehe Alexander Budde bereits in der 35. Spielminute die 100-Punkte-Schallmauer zum 100:17 durchbrach.
„Wir wollten mit einem konzentrierten Auftritt unserer Favoritenrolle gerecht werden und dies ist der Mannschaft gut gelungen. Wichtig war, dass wir 40 Minuten konzentriert gespielt und damit den Turnier-Rhythmus nicht gefährdet haben“, erklärte Nicolai Zeltinger, der ein Extralob an die Dreierschützen Halouski und Sadler verteilte: „Alex und Jan haben mit ihrer hohen Trefferquote von außen dafür gesorgt, dass sich Ägypten nicht hinten einigeln konnte, das hat uns enorm geholfen“. Nun haben die deutschen Herren zwei Tage wohlverdiente Pause, ehe am kommenden Mittwoch als letzter Vorrundengegner Thailand wartet. Bei einem Erfolg über das Team aus Südostasien wäre Deutschland Gruppenerster nach der Vorrunde.
Deutschland: Aliaksandr Halouski (29/4 Dreier, RSB Thuringia Bulls), Alexander Budde (22, Hannover United), Jan Sadler (20/4, Hannover United), Julian Lammering (15, BBC Münsterland), Nico Dreimüller (8, ING Skywheelers), Matthias Güntner (6, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (5, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (4, RSV Lahn-Dill), Lukas Gloßner (2, BSR Bidaideak Bilbao), Jan Haller (2, Hannover United), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (n.e., Rhine River Rhinos Wiesbaden).
Gruppenerster nach Sieg gegen Thailand
Die deutsche Auswahl startete auch in diese Partie hoch konzentriert und führte durch Thomas Böhme, zweimal Jens Eike Albrecht und vier Körben von Aliaksandr Halouski bereits mit 14:0 (4.), ehe der Gegner aus Südostasien überhaupt im Spiel angekommen schien. Doch diesmal verlor die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger in der Folge etwas den roten Faden. Insbesondere im zweiten Viertel kamen die Thailänder nach dem 31:10 (11.) immer besser in Fahrt und hatten bis zur 16. Spielminute beim 37:24 durch ihren Topscorer Teerapong Pasomsap den Rückstand deutlich verkürzt.
In der Halbzeitpause schien Zeltinger jedoch die richtigen Worte für sein Team gefunden zu haben, denn aus der Kabine kam Deutschland wie die Feuerwehr. Spätestens beim 56:28 (24.) waren dann die Weichen für den dritten Vorrundenerfolg gestellt, der nach Siegen zuvor über Kanada und Ägypten den Gruppensieg bedeutete. „Ein souveräner Erfolg heute, bei dem wir vor allem unsere Vielseitigkeit unter Beweis gestellt haben, wenn man sieht, dass gleich sieben Spieler zweistellig gepunktet haben“, freute sich Bundestrainer Zeltinger, der heute drei Spieler hervorhob: „Es ist schön zu sehen, wie abgebrüht bereits unsere Youngster Lukas Gloßner und Julian Lammering auf dem WM-Parkett agieren. Und 14 Assists von Tommy Böhme zeigen zudem ein sehr gutes Zusammenspiel.“
Nun warten im erstmals ausgetragenen Achtelfinale am morgigen Donnerstag die gastgebenden Vereinigte Arabische Emirate auf die deutsche Herrenauswahl.
Deutschland: Matthias Güntner (16, RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (15/2, RSB Thuringia Bulls), Jens Eike Albrecht (14, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (14/1, RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (11, Hannover United), Jan Sadler (11, Hannover United), Jan Haller (10, Hannover United), Nico Dreimüller (3, ING Skywheelers), Lukas Gloßner (3, BSR Bidaideak Bilbao), Christopher Huber (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Tobias Hell (Hannover United), Julian Lammering (BBC Münsterland).
Die weiteren Partien der Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft:
Achtelfinale: Donnerstag, 15. Juni
Viertelfinale: Freitag, 16. Juni
Halbfinale: Sonntag, 18. Juni
Finalspiele: Montag, 19. Juni
Weitere Infos zum Turnier mit Spielplänen, Ergebnissen und mehr gibt's auf der Seite des Veranstalters.
Alle Spiele der Rollstuhlbasketball-WM werden auf dem YouTube-Kanal vom IWBF übertragen.
Text: Andreas Joneck / DRS