Aktuelles vom Rollstuhlbasketball im Deutschen Behindertensportverband
Rollstuhlbasketball-EM: Deutschland dreht packendes Viertelfinale gegen Italien
Die deutschen Rollstuhlbasketballer stehen im Halbfinale der European Para Championships in Rotterdam. In einem packenden Viertelfinale bezwang Deutschland den Kontrahenten aus Italien am Ende mit 69:63 und ist damit gleichzeitig weiterhin im Rennen um die Fahrkarte zu den Paralympics 2024 in Paris.
Es war ein hartes Stück Arbeit für das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger, das früh in Rückstand geriet und diesem lange hinterher lief. Vor allem Giulió Papi bekam die deutsche Defensive zu Beginn überhaupt nicht unter Kontrolle. Er war es auch der maßgeblich an der 25:13-Fürhung (11.) der Italiener beteiligt war, ehe sich Deutschland wieder langsam herankämpfen konnte.
Zur Halbzeit hatte Italiens Topscorer Papi bereits zehn von zehn Zwei-Punkte-Würfen versenkt, doch aus der Kabine kam ein deutsches Team, dass gewillt war, die Partie mit aller Energie umzubiegen. Im dritten Viertel sorgten so zunächst zwei Korberfolge von Matthias Güntner, dann ein Drei-Punkte-Spiel von Thomas Böhme für den 45:47-Anschluss (25.), ehe Aliaksandr Halouski heiß lief und mit der Schlusssirene dieses Spielabschnitts per Dreier den viel umjubelten 53:53-Ausgleich erzwang.
Und der Thüringer blieb dran, netzte gleich zu Beginn des letzten Viertels zwei Freiwürfe ein, denen Alexander Budde zwei weitere lupenreine Treffer von der Linie folgen ließ und damit sein Team erstmalig überhaupt in Front brachte (57:55, 33.). Italien kam dank einer bärenstarken und mannschaftlich geschlossenen deutschen Defensivleistung nun zu keinem geregelten Spielaufbau mehr und musste die Wende im Spiel fast tatenlos mitansehen. Am Ende triumphierte das Team, das Geduld und den Glauben an die eigenen Stärken bewies.
„Wir haben gegen vor allem zu Beginn fantastisch treffende Italiener immer wieder die passenden Antworten gefunden. Der Knackpunkt war dann die Umstellung auf eine Zwei-Mann-Presse mit Jens Albrecht und Tommy Böhme, gegen die Italien am Ende keine Mittel mehr fand“, so Bundestrainer Zeltinger, der ergänzte: „Das war Emotion und Kampf pur, ich bin stolz auf die Mannschaft und freue mich so unendlich für die Jungs, dass sie sich heute für die harte Arbeit belohnt haben. Nun wartet bereits am Donnerstag das Halbfinale auf uns“.
Deutschland: Aliaksandr Halouski (24/1, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (12, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (12, Hannover United), Matthias Güntner (10, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (2, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Christopher Huber (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Alexander Budde (5, Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Tobias Hell (n.e., Hannover United), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland), Jan Sadler (n.e., Hannover United).
Text: Andreas Joneck / DBS