Aktuelles vom Rollstuhlbasketball im Deutschen Behindertensportverband
Der Traum vom doppelten WM-Halbfinale in Dubai
Wenn am heutigen Freitag mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate und Italien im World Trade Center an Dubais zentraler Verkehrsader Sheikh Zayed Road die Weltmeisterschaften im Rollstuhlbasketball beginnen, hegen Deutschlands Damen- und Herren-Nationalmannschaften große sportliche Träume. Das Halbfinale soll es sein, doch der Weg dorthin ist lang und ebenso herausfordernd. Doch nur ambitionierte Ziele führen letztendlich zum Erfolg, insofern haben die beiden Bundestrainer Dirk Passiwan (Damen) und Nicolai Zeltinger (Herren) für die WM vom 9. bis 19. Juni in Dubai ihre ersten Hausaufgaben erledigt.
„Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen“, freut sich der Trierer Passiwan auf die sportliche Herausforderung, aber vor allem auch auf eine wichtige Rückkehrerin: „Dass Mareike Miller nach ihrer langen Verletzungspause wieder dabei sein kann, ist für uns ein großartige Nachricht.“ Sein Team hat jedoch eine sehr starke Vorrundengruppe bei der Auslosung im Frühjahr erwischt. Weltmeister und Paralympics-Sieger Niederlande, die starke US-Auswahl und ein nicht zu unterschätzendes Japan. Dazu die nominellen Außenseiter Algerien und Thailand. Mindestens Platz vier muss es in dieser Vorrunde werden, um ins Viertelfinale einziehen zu können.
Um im Überkreuzduell mit der Gruppe B jedoch einem starken Konkurrenten im Viertelfinale aus dem Weg gehen zu können, wäre natürlich Platz eins oder zwei in dieser Sechsergruppe wichtig. Mit Mitfavorit Australien, Kanada, dem EM-Dritten Spanien oder den starken Chinesinnen sowie Außenseiter Brasilien warten in einem möglichen Viertelfinale bereits starke Gegnerinnen auf die deutsche Auswahl. „Wir wollen von Beginn an alle Lineups ins Spiel bekommen, um allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben und im Turnier ankommen zu lassen“, weiß Passiwan, dass er in den acht Spielen binnen zehn Tagen seinen gesamten Kader benötigt.
Der deutsche Kader für die Rollstuhlbasketball-WM der Damen:
Lisa Bergenthal (Geburtsort: Mechernich / 3,5 Punkte / RBC Köln 99ers), Annabel Breuer (Tübingen / 1,5 / Doneck Dolphins Trier), Svenja Erni (Laupheim / 3,5 / Doneck Dolphins Trier), Amanda Fanariotis (Tübingen / 4,5 / RSKV Tübingen), Marie Kier (Herrenberg / 1,0 / RSB Thuringia Bulls), Lena Knippelmeyer (Emden / 4,5 / Hot Rolling Bears Essen), Katharina Lang (München / 4,5 / ING Skywheelers), Maya Lindholm (Hamburg / 2,5 / BG Baskets Hamburg), Svenja Mayer (Amberg / 2,5 / RSV Bayreuth), Mareike Miller (Friedberg / 4,5 / BG Baskets Hamburg), Anne Patzwald (Wilhelm-Pieck-Stadt Guben / 2,0 / BG Baskets Hamburg), Catharina Weiß (Stuttgart / 1,0 / RSV Lahn-Dill)
Vorrunde:
Gruppe A: Algerien, Japan, Niederlande, Thailand, USA, Deutschland
Gruppe B: Australien, Brasilien, China, Großbritannien, Kanada, Spanien
Spielplan:
Niederlande – Deutschland (Samstag, 14.45 Uhr MESZ)
Thailand – Deutschland (Sonntag, 14.45 Uhr)
Algerien – Deutschland (Montag, 7.45 Uhr)
USA – Deutschland (Dienstag, 10.15 Uhr)
Japan – Deutschland (Freitag, 14.30 Uhr)
Viertelfinale: Samstag, 17. Juni
Halbfinale: Sonntag, 18. Juni
Finalspiele: Montag, 19. Juni
Deutsche Herren träumen ebenfalls vom Halbfinale
Auch die deutsche Herrenauswahl träumt von einem WM-Halbfinale, auch wenn sie damit im 16er-Feld der Weltmeisterschaften sicher nicht allein sind. Als größte Favoriten auf den Titel nennt Nicolai Zeltinger Titelverteidiger Großbritannien, die USA und Australien. Aber auch der Gießener weiß, dass mit Europameister Niederlande, Frankreich, Italien und Kanada weitere Konkurrenten in Lauerstellung auf die Runde der letzten Vier warten. Und in diesem Kreis verortet er auch sein Team.
Neu im Kader der deutschen Herrenauswahl ist der Spanien-Legionär Lukas Gloßner, welcher in den Try-Outs das deutsche Trainerteam mit starken Leistungen von sich überzeugen konnte. Ansonsten vertraut die Mannschaft auf altbewährte und erfahrene Kräfte wie Kapitän Jan Haller oder aber Center Aliaksandr Halouski und Guard Thomas Böhme. In seiner Vierergruppe muss Deutschland mindestens zwei Teams hinter sich lassen, um ins Viertelfinale einziehen zu können. Während der dreimalige Paralympics-Sieger Kanada um den Gruppensieg spielen dürfte, gehören Thailand und Ägypten zu den Außenseitern im Teilnehmerfeld.
Der deutsche Kader für die Rollstuhlbasketball-WM der Herren:
Jens Eike Albrecht (Geburtsort: Rotenburg/Fulda / 3,0 Punkte / RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (Bayreuth / 3,0 / RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (Winsen (Luhe) / 3,5 / Hannover United), Nico Dreimüller (Frankfurt am Main / 2,0 / ING Skywheelers), Lukas Gloßner (Weißenburg / 1,0 / BSR Bidaideak Bilbao), Matthias Güntner (Neuwied / 4,5 / RSV Lahn-Dill), Jan Haller (Gehrden / 2,0 / Hannover United), Aliaksandr Halouski (Minsk (Belarus) / 4,5 / RSB Thuringia Bulls), Tobias Hell (Räckelwitz / 1,0 / Hannover United), Christopher Huber (Gießen / 1,0 / Rhine River Rhinos Wiesbaden), Julian Lemmering (3,5/BBC Münsterland), Jan Sadler (Burgwedel / 3,0 / Hannover United)
Vorrunde:
Gruppe A: Australien, Brasilien, Italien, Vereinigte Arabische Emirate
Gruppe B: Ägypten, Kanada, Thailand, Deutschland
Gruppe C: Argentinien, Frankreich, Niederlande, Südkorea
Gruppe D: Großbritannien, Irak, Iran, USA
Spielplan:
Kanada – Deutschland (Samstag, 12.15 Uhr MESZ)
Ägypten – Deutschland (Sonntag, 17.00 Uhr)
Thailand – Deutschland (Mittwoch, 12.15 Uhr)
Viertelfinale: Freitag, 16. Juni
Halbfinale: Sonntag, 18. Juni
Finalspiele: Montag, 19. Juni
Weitere Infos zum Turnier mit Spielplänen, Ergebnissen und mehr gibt's auf der Seite des Veranstalters.
Alle Spiele der Rollstuhlbasketball-WM werden auf dem YouTube-Kanal vom IWBF übertragen.
Text: Andreas Joneck / DRS