Aktuelles vom Para Radsport im Deutschen Behindertensportverband
Zeitfahren: Jäger gewinnt WM-Titel, Silber für Dreock-Käser
Mit einem Paukenschlag hat aus deutscher Sicht der achte Wettkampftag der Para Radsport-WM begonnen. Zum Auftakt der Straßen-WM im schottischen Dumfries ist Dreiradfahrer Maximilian Jäger (T2) Weltmeister im Zeitfahren geworden. Ein hervorragendes Ergebnis fuhren auch die Frauen ein: Angelika Dreock-Käser ist neue Vize-Weltmeisterin, Teamkollegin Jana Majunke wurde Vierte. Auch die Handbiker*innen greifen heute ins Geschehen ein.
Maximilian Jäger (23 / Bad Kissingen / BPRSV Cottbus) musste sich im Zielbereich erstmal schütteln. Im vergangenen Jahr im kanadischen Baie-Comeau noch Vize-Weltmeister geworden, überflügelte der 23-Jährige an diesem Mittwoch die gesamte Konkurrenz - und wie. „Ich habe jede Kurve mit vollem Tempo genommen und über die gesamte Strecke alles gegeben. Wenn es mir wehtut, tut es den anderen auch weh, dachte ich. In einer Kurve hätte es mich beinahe in den Graben gehauen, aber es ist gut gegangen“, sagte Jäger. „Ich freue mich wahnsinnig, kann es aber noch nicht so richtig glauben." Die 10,8 Kilometer hatte er in 18:05 Minuten absolviert. Mit knapp sieben Sekunden Rückstand kam der Dauerrivale des Deutschen, Tim Celen aus Belgien, ins Ziel.
Wenige Minuten danach setzten auch die Frauen auf den Dreirädern ihr erstes Ausrufezeichen bei dieser WM: Angelika Dreock-Käser (47 / Bremervörde / BPRSV Cottbus) sicherte sich im Zeitfahren den Vize-Weltmeistertitel. Als amtierende Weltmeisterin gestartet, war sie an diesem Tag chancenlos gegen die Schweizerin Celine van Till. Die neue Weltmeisterin absolvierte die Strecke rund eine Minute schneller als die zweitplatzierte Deutsche. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meiner Leistung, das war ein gutes Rennen und ein guter Start in die WM“, sagte Dreock-Käser. Teamkollegin Jana Majunke (32 / Cottbus / BPRSV Cottbus) fuhr auf den vierten Platz.
Bundestrainer Gregor Lang war sehr happy mit dem Beginn der Wettbewerbe auf der Straße. „Ich gönne es Maxi von ganzem Herzen, weil er ein toller Athlet ist. Wir wussten, dass er richtig gut ist und auf das Podium fahren kann. Aber dass es jetzt Gold geworden ist, das ist wirklich eine tolle Überraschung." Mit dem Titel und der Medaille sei dem Team der perfekte Auftakt geglückt.
Zudem gab es bereits die ersten Handbike-Wettbewerbe in Dumfries. Manuel Scheichl (H2) belegte im Zeitfahren den zehnten Platz. Hoffnungen auf Medaillen machen sich derweil die weiteren Handbiker*innen aus dem deutschen Nationalteam, die heute Nachmittag auf die Strecke gehen. In Vico Merklein und Annika Zeyen etwa starten gleich zwei Weltcup-Gesamtsieger*innen. Zeyen (H3) will dabei zu gerne ihren Weltmeistertitel verteidigen.
Nach dem achten von insgesamt zwölf Wettkampftagen auf der Bahn und der Straße bei den Para Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow und Dumfries hat das deutsche Team von Bundestrainer Gregor Lang bisher zweimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze auf dem Medaillenkonto.
Weitere Informationen gibt es auf der Veranstaltungs-Webseite.
Zeitpläne und Ergebnisse gibt es hier.
Text: Jessica Balleer / DBS
Der deutsche Kader für die Para Radsport-WM:
Kerstin Brachtendorf (51 / Mending / BRSV Cottbus), Julia Dierkesmann (56 / Merzhausen / GC Nendorf), Angelika Dreock-Käser (47 / Bremervörde / BPRSV Cottbus), Andrea Eskau (52 / Apolda / USC Magdeburg), Maike Hausberger (28 / Trier / BPRSV Cottbus), Johannes Herter (39 / Lemgo / RSV Tempoliema), Maximilian Jäger (23 / Bad Kissingen /BPRSV Cottbus), Vanessa Laws (19 / Ludwigsfelde / BPRSV Cottbus), Jana Majunke (32 / Cottbus / BPRSV Cottbus), Vico Merklein (45 / Berlin / GC Nendorf), Thomas Schäfer (42 / Wernigerode / BPRSV Cottbus), Manuel Scheichl (41 / Rottenmünster / BVS München), Matthias Schindler (41 / Regensburg / RV Union 1886 Nürnberg), Benno Schmidt (57 / Gießen / TSV Bayer 04 Leverkusen), Pierre Senska (35 / Berlin / BPRSV Cottbus), Michael Teuber (55 / Tegernsee / BSV München), Steffen Warias (38 / Allschwil / BSV München), Annika Zeyen (38 / Hennef / SSF Bonn)