Aktuelles vom Para Dressursport
Beucher fordert Para Dressursport beim CHIO Aachen
Deutliche Worte von Friedhelm Julius Beucher am Rande des deutschen Pferdesport-Highlights, dem CHIO in Aachen: Bei einer Podiumsdiskussion beim Zukunftskongress #neuland, welcher sich parallel zum „Wimbledon des Pferdesports“ ereignete, äußert sich der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands kritisch über die Nicht-Berücksichtigung des Para Pferdesports beim größten Reitturnier der Welt. Die Veranstalter zeigen sich offen für eine Erweiterung.
Bei der Diskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und Diversity: Der Sport als innovativer Treiber für unsere Gesellschaft?“ findet Beucher klare Worte: „Es ist unvorstellbar, dass das weltgrößte Reitturnier ohne Para Dressursport ausgetragen wird“. Die Aufnahme ins Wettkampfprogramm beim CHIO, das in diesem Jahr von mehr als 350.000 Zuschauer*innen besucht wurde, ist laut Beucher längst überfällig: „Menschen mit Behinderung machen 15 Prozent der Weltbevölkerung aus, die Teilnahme sollte komplett selbstverständlich sein – natürlich nicht nur mit Blick auf den Pferdesport“.
Neben dem DBS-Präsidenten nahmen an der Diskussion die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin Franziska van Almsick, der Präsident des internationalen Pferdesportverbands Ingmar de Vos, der Paralympics-Sieger im 100-Meter-Sprint, Felix Streng, und mit Regine Mispelkamp die deutsche Medaillengewinnerin der Paralympics in Tokio im Para Dressursport teil. Auch Mispelkamp versteht die fehlende Teilhabe beim CHIO Aachen und die mediale Nicht-Beachtung vieler Para Athlet*innen nicht: „Wir haben so viel zu erzählen, wir müssen nur gehört werden“, erklärt die DOSB-Diplom-Trainerin.
Mispelkamp ist optimistisch, dass sich dies bald ändert: „Beim Aachen-Laurensberger Rennverein, dem Ausrichter des CHIO Aachen, kommt nun eine Generation in die Führung, die für das Thema offen ist. Ich denke, in zwei bis drei Jahren sollte der Para Sport hier beim CHIO auftauchen können“. Turniervermarkter Michael Mronz bestätigt das: „Es stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern wann der Para Dressursport in das Programm integriert wird“.
Auch in weiteren Diskussionen im Rahmen des Zukunftskongresses #neuland waren namhafte Personen vertreten: Der dreifache Weltmeister und Silbermedaillengewinner bei den Paralympics 2008 in Peking, Mathias Mester, diskutierte über die Zukunft der Sport-Medialisierung oder Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß über die allgemeine Wichtigkeit des Sports für unsere Gesellschaft.