Aktuelles vom Para Eishockey im Deutschen Behindertensportverband
Para Eishockey: Hannover jubelt nach torreichem Spektakel
Spannung pur bot der letzte Spieltag der deutschen Para Eishockey-Liga (DPEL) mit den Playoffs der besten vier Teams. Im Finale traf Vorjahres-Meister Eislöwen Dresden auf Rekordmeister Ice Lions Hannover. Am Ende eines packenden Spektakels mit 17 Toren jubelten die Hannoveraner über den Titel nach einem 10:7-Sieg. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Mann des Spiels für die Niedersachsen war im Eisstadion P09 in Berlin-Charlottenburg Felix Schrader. Der Angreifer der deutschen Nationalmannschaft erzielte neun von zehn Toren und hatte damit entscheidenden Anteil am Sieg im Finale um die Meisterschaft. Für den zehnten Treffer sorgte Torsten Ellmer. Für den Rekordmeister der DPEL war es die zwölfte Meisterschaft insgesamt – doch der erste Titelgewinn seit elf Jahren. Die Tore für Dresden, das zuletzt dreimal in Serie die Nase vorn hatte, erzielten Bernhard Hering (4), Robert Pabst (2) und Martin Zikmund.
„Es war ein Hin und Her – für einen Torhüter katastrophal“, sagte Nationalkeeper Simon Kunst, der in Hannover als Spielertrainer fungiert, lachend. Dennoch war der Jubel bei den Ice Lions groß. „Wir waren eher Außenseiter und haben überraschend gewonnen. Daher haben wir uns auch tierisch gefreut“, berichtete Kunst. Nach dem ersten Drittel führte Hannover 4:2, nach dem zweiten Drittel 5:4 und zog im letzten Abschnitt auf 8:4 davon. „Da waren wir uns wohl schon zu sicher. Die letzten Minuten wurden sehr nervenaufreibend“, resümierte Kunst. Denn Dresden verkürzte auf 9:7, schoss in einer spannenden Schlussphase aus allen Lagen, riskierte alles – und fing sich kurz vor dem Ende den entscheidenden zehnten Treffer.
Zuvor schaltete Hannover im Halbfinale überraschend deutlich den dezimierten TuS Wiehl aus, der zunächst stark in die Saison gestartet war. Zudem gewann Dresden gegen die Weserstars Bremen. Fünfter wurde der EHC Freiburg, der das entscheidende Spiel gegen den gastgebenden Para Eishockey Club Berlin deutlich mit 6:1 gewann. Während die Meisterschaft damit beendet ist, beginnt für die Nationalmannschaft nun die heiße Vorbereitung auf die WM, die vom 29. Mai bis 11. Juni 2023 in Kanada ausgetragen wird. Vom 31. März bis 2. April steht ein Länderspiel-Dreierpack gegen Norwegen im nordrhein-westfälischen Wiehl auf dem Programm.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen