Aktuelles vom Para Ski nordisch
Trio auf dem Treppchen
Zum Ende der Biathlon-Wettkämpfe beim Weltcup in Planica (Slowenien) werden Anja Wicker und Clara Klug Dritte, genau wie einen Tag zuvor Vivian Hösch
Anja Wicker brachte es auf den Punkt. „Was für ein schöner Abschluss“, sagte die 29-jährige Stuttgarterin nach ihrem dritten Platz im Biathlon-Sprint über sechs Kilometer bei den Frauen sitzend hinter den US-Amerikanerinnen Oksana Masters und Kendall Gretsch. „Es tut der Seele gut, zu wissen, dass ich konkurrenzfähig bin, wenn die Bedingungen passen.“ Am Mittwoch passten sie. Und Wicker konnte sich hinterher an zwei Stellen bedanken: beim deutschen Technikteam, das ihre Skier perfekt präpariert hatte – und bei sich selbst. Mit kühlem Kopf und viel Fingerspitzengefühl blieb sie am Schießstand fehlerfrei, wodurch ihre Gesamtbilanz in Planica makellos blieb.
50 Schüsse, 50 Treffer – das gelang klassenübergreifend nur einer weiteren Biathletin: Oksana Shyshkova (Ukraine) bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung. Das Podium verpasste Shyshkova am Mittwoch dennoch – dort standen Vera Khlyzova, Iulia Smirnova (beide Russland) – und Clara Klug, für die die Tage in Planica damit versöhnlich endeten. Bei der Rückkehr ins Geschehen nach ihrem schweren Sturz am Samstag zeigte die 26-Jährige an der Seite ihres Guides Martin Härtl, dass sie ein solches Schockerlebnis wegstecken kann.
Die weiteren deutschen Frauen Johanna Recktenwald (Biathlon Team Saarland, mit Guide Valentin Haag), Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Pirmin Strecker) und Linn Kazmaier (SZ Römerstein, mit Guide Florian Baumann) landeten auf den Rängen fünf, sechs und sieben. Vivian Hösch zog sich bei einem Sturz in einer Abfahrt mit doppeltem Überschlug eine Zerrung zu und musste aussteigen. Sie sprach von „einem Tag zum Abhaken“. Knapp 24 Stunden zuvor hatte die 29-jährige Freiburgerin noch jubeln können – nach dem dritten Platz im Biathlon-Einzelrennen über 12,5 Kilometer. Da steigerte sie sich von Runde zu Runde und landete mit ihrem Guide Alexander Wilde am Ende auf Rang drei. „Das war echt super“, sagte sie.
Damit erhöhte sich die Zahl der deutschen Medaillen beim pandemiebedingt ersten Weltcup des Winters in den finalen beiden Rennen von zwei auf fünf. Zuvor hatten bereits Martin Fleig und Nico Messinger (beide Ring der Körperbehinderten Freiburg) zwei zweite Plätze erkämpft – Fleig bei den Männern sitzend im Biathlon über die Mitteldistanz und Messinger (mit Guide Robin Wunderle) im Langlauf-Sprint klassisch der Männer mit Sehbeeinträchtigung. Ein Jahr vor den Paralympics in Peking steht die Mannschaft von Bundestrainer Ralf Rombach ordentlich da im internationalen Vergleich – und kann schon bald an die jüngsten Leistungen anknüpfen. Am Freitag, 19. März, beginnt im finnischen Vuokatti der nächste Weltcup.
Weitere Informationen gibt es unter www.nordski.de und www.paralympic.org/nordic-skiing
Quelle: Nordic Para Ski Team