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Para Ski nordisch: Holpriger Auftakt beim Heim-Weltcup
Anspruchsvolle Witterungsbedingungen, Stürze, Verletzungen und ein Virus haben einem Großteil des deutschen Para Ski nordisch-Teams den Start in den Heim-Weltcup in Oberried erschwert. Für Marco Maier hätte der Auftakt jedoch nicht besser laufen können: Nach erneuten Untersuchungen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) hat der 18-Jährige vom SK Nesselwang seine Starterlaubnis zurück erhalten.
Es war eigentlich ein Rennen zum Vergessen für Marco Maier vom SK Nesselwang. Der 18-Jährige hatte am ersten Tag des Oberrieder Para Skilanglauf- und -Biathlon-Weltcups IPC im Nordic-Center Notschrei über zehn Kilometer im klassischen Stil enorm mit den schwierigen Schneebedingungen zu kämpfen und landete nur auf Platz 19. Und trotzdem: Er sei „überglücklich“, sagte er.
Am Abend zuvor war für Maier eine lange Zitterpartie zu Ende gegangen. Nach intensiven Diskussionen und Beratungen über den Behinderungsgrad des Allgäuers revidierten die Klassifizierer des IPC eine Entscheidung aus dem Dezember 2016 und stellten ihm eine neue Starterlaubnis aus. „Unsere sachlichen Argumente haben letztlich überzeugt“, sagt der deutsche Mannschaftsarzt Dr. Lars Meiworm. Und Maier fügt hinzu: „Auch wenn ich vom Rennen heute enttäuscht bin: Ich freue mich riesig, wieder dabei zu sein.“
Der Schüler aus dem Freiburger Sportinternat war damit einer von wenigen Deutschen, die am Samstag zumindest halbwegs Grund zur Freude hatten. Viele Kollegen hingegen waren vom Pech verfolgt. Ein Magen-Darm-Virus im Mannschaftshotel erwischte nicht nur Betreuer und Techniker, sondern auch Sportler. Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg) konnte sein Rennen nicht beenden, sein Vereinskollege Martin Fleig und die Elsdorferin Andrea Eskau (USC Magdeburg) fuhren im dichten Schneetreiben zwar ins Ziel, klagten hinterher aber über Kraftlosigkeit. Am Sonntag mussten beide das Krankenbett hüten.
Zudem wurde Anja Wicker (MTV Stuttgart) ein Opfer der Bedingungen und die beiden Debütanten Patrik Fogarasi und Mathias Köhler (beide SV Kirchzarten) stürzten. Der Frankenberger Fogarasi verlor in der Abfahrt einen Stock und musste mit gebrochenem Schlitten-Gestell zu Ende fahren, der Berliner Köhler zog sich einen Bänderriss zu, lief das Rennen aber dennoch zu Ende.
Am Sonntag beim Langlauf über die Langdistanz im freien Stil ging aus dem deutschen Lager somit nur Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld) an den Start. In seinem ersten Rennen über 20 Kilometer wurde der 28-Jährige beim Sieg des Franzosen Benjamin Daviet in 49:45.1 Minuten Zehnter. „Die langen Anstiege waren sehr hart. Da habe ich zu viel Zeit verloren“, sagte er. Am Donnerstag beim ersten Biathlon-Rennen will er neu angreifen. Zuvor steht am Dienstag der Langlauf-Sprint im klassischen Stil an. Wie viele Deutsche dann dabei sein können, entscheidet sich kurzfristig.
Quelle: Benjamin Schieler