Aktuelles vom Para Ski nordisch
Heiße Duelle, positive Eindrücke bei der IDM in Oberhof
Im Schulterschluss mit dem Thüringer Behinderten- und Rehabilitationssportverband hat der WSV Oberhof 05 die Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Para Skilanglauf und Para Biathlon in Oberhof ausgetragen. Sowohl Paralympics-Stars als auch Nachwuchstalente bestritten ihren ersten offiziellen Wettkampf der neuen Saison. Für die Athletinnen und Athleten war es ein spannender Leistungstest vor der Para WM im Januar 2023.
Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland, Tschechien und der Schweiz folgten dem Aufruf des Deutschen Behindertensportverbands und kamen zum Austragungsort der Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 der olympischen Athlet*innen nach Oberhof, um sich in drei Rennen an drei Tagen miteinander zu messen. Unter ihnen: Stars der Paralympics 2022 in Peking wie die mehrfachen Medaillengewinnerinnen Linn Kazmaier und Leonie Walter oder der zweifach silberdekorierte Marco Maier. Aber auch viele junge Athletinnen und Athleten, die den Größen nacheifern. Der Gastgeber WSV Oberhof 05 etwa schickte die zwölfjährigen Johannes Rank und Lilly Marie Münch ins Rennen, auch aus Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland kam der Nachwuchs nach Thüringen.
Standortbestimmung für den Winter
Am meisten umkämpft waren die drei Sechs-Kilometer-Rennen der Männer stehend. Im Biathlon distanzierte Marco Maier (SV Kirchzarten) dank zweier fehlerfreier Schießen Alexander Ehler (ebenfalls SV Kirchzarten) und Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld) auf die Plätze zwei und drei. Im Skating-Langlauf rettete Ehler 9,1 Sekunden vor Lehmker ins Ziel, Maier landete mit 40 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Im klassischen Langlauf war der Debütant Sebastian Marburger vom SK Wunderthausen der Beste, 5,8 Sekunden vor Ehler und rund zwei Minuten vor Maier. Max Long (SV Kirchzarten) lief in allen drei Rennen als Vierter ein.
Bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung pushten sich Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Pirmin Strecker) und Linn Kazmaier (SZ Römerstein, mit Guide Florian Baumann) gegenseitig. Zweimal, im Biathlon und im klassischen Langlauf, hatte Leonie Walter die Nase vorn, den Langlauf im freien Stil gewann Linn Kazmaier. In Abwesenheit der verletzten Johanna Recktenwald (Ermüdungsbruch am Schienbein) holte deren Vereinskollegin vom Biathlon-Team Saarland, Sally Leidinger (mit Guide Hendrik Groß), dreimal Bronze.
Der Bundestrainer Ralf Rombach schaute bei allen Rennen genau hin. „Es ist schön und wichtig, dass hier der Bundes- und die Landeskader aufeinanderstoßen“, sagte er. Die Meisterschaften sind für ihn ein zentraler Punkt auf dem Weg in den Winter. Vor zwei Wochen kamen die Top-Leute in Freiburg und Kirchzarten zur zweiten Leistungskontrolle der Vorbereitung zusammen. Nun sammelten sie – wie in den vergangenen Jahren – erste Schneekilometer direkt bei einem Wettkampf.
Bestleistungen erwarteten Rombach und sein Trainerteam nicht – die soll es bestenfalls bei der Para WM im Januar 2023 im schwedischen Östersund geben. Wohl aber gewannen Rombach und Co. wertvolle Erkenntnisse zum Leistungsstand im Vergleich zu den Vorjahren. Im November steht ein Lehrgang in Livigno (Italien) an, der Weltcup-Auftakt folgt Mitte Dezember in Vuokatti (Finnland).
Ergebnisse der IDM 2022:
Biathlon
Langlauf F
Langlauf C
Text: Verein zur Förderung Para Ski nordisch e.V.