Aktuelles von der IPC WM 2015
Popow: Auf den Schock folgt neuer Ansporn
Der Schock war im ersten Moment groß. Im Trainingslager auf Lanzarote hatte Leichtathlet Heinrich Popow (Bayer Leverkusen) am Feinschliff gearbeitet, um bei der Weltmeisterschaft in Doha (Katar) vom 22. bis 31. Oktober 2015 in Bestform zu sein. Im vollen Sprint dann plötzlich der Aufschrei, der Schmerz im Fuß war groß. „Ich hatte Angst, dass einiges kaputt ist“, sagt Popow. Die Diagnose brachte zumindest leichte Entwarnung: Muskelfaserriss in der Fußsohlenmuskulatur und ein kleiner Riss der Plantarsehne (Fußsohle).
„Die ersten Tage muss ich den Fuß ruhig stellen, werde die Belastung bald langsam steigern und hoffe, dass es wieder geht“, erklärt Popow. Für die Teilnahme an der WM unternimmt er alles: Tägliche Physiotherapie, spezielle Einlagen, kühlen, regelmäßige Kontrolle. „Die Betreuung im Klinikum Köln-Merheim ist super“, betont Popow. Das größte Hindernis sei der Startblock beim Sprint. „Ich habe ja nur einen Fuß, mit dem ich mich mit voller Wucht rauskatapultieren muss“, sagt der amtierende Weltmeister und Weltrekordhalter über 100 Meter in seiner Startklasse der Oberschenkelamputierten.
Ob er die Mission Titelverteidigung antreten kann oder wenn überhaupt nur im Weitsprung starten kann, ist noch völlig offen. Doch aufgeben ist nicht die Sache des 32-jährigen Leverkuseners: „Die Hoffnung verliere ich erst, wenn ich am 19. Oktober nicht im Flieger sitze.“
Definitiv nicht bei der WM in Doha dabei sein wird Mathias Mester (1. FC Kaiserslautern). Der 29-jährige Speerwerfer muss nach einer Knie-Operation noch passen. „Die Weltmeisterschaft kommt leider zu früh für mich. Ich kann nicht riskieren, dass ich durch eine Teilnahme längerfristig ausfalle und damit das große Ziel, die Paralympics in Rio, gefährde.“