Aktuelles vom Para Kanu
Para Kanu: Zweimal Platz drei beim Weltcup
Zwei dritte Plätze und viele Erkenntnisse für die Heim-WM in Duisburg im August: Beim Para Kanu-Weltcup im ungarischen Szeged haben insbesondere Edina Müller und Felicia Laberer überzeugt und es jeweils aufs Treppchen geschafft. Hinzu kamen beim Kräftemessen mit der Weltspitze weitere vordere Platzierungen des deutschen Teams.
„Insgesamt bin ich mit den Leistungen des Teams zufrieden. Jedoch war auch zu sehen, in welchen Bereichen wir noch arbeiten müssen“, resümierte Bundestrainer André Brendel. Der erste Wettkampftag war für die deutschen Para Kanut*innen zwar noch nicht von großem Erfolg gekrönt, trotzdem zog Bundestrainer André Brendel wichtige Lehren aus den Auftritten seines Teams: „Bei den Männern haben wir unsere Leistungen in einer neuen Startklasse sichten können. Sowohl Anas Al Khalifa wie auch Felix Höfner wurden eine Startklasse höher als bisher klassifiziert. Katharina Bauernschmidt hat im Finale nach mehrwöchiger Krankheit direkt an die Leistungen vom letzten Jahr angeknüpft. Daraus können wir nun gut die nächsten Trainingsaufgaben ableiten.“
Bauernschmidt (WSV Niederrhein Duisburg) schaffte es in der VL2-Klasse auf einen guten fünften Platz. Noch knapper am Treppchen vorbei schrammte Anja Adler als Vierte im Kajak der Startklasse KL2. Genau wie Vereinskollege Anas Al Khalifa vom SV Halle startete Adler neben dem Kajak auch im Va´a der Startklasse VL3, die in Paris erstmals paralympisch sein wird. Dort erreichte sie bei widrigen Windverhältnissen den achten Rang. Anja Adler zog zum Abschluss des Weltcups folgendes Fazit: „Das war für mich ein wichtiger Step zur Standortbestimmung auf internationaler Ebene. Ich bin mit meinen Rennen zufrieden, wenn auch nicht unbedingt mit den Platzierungen. Die Aufgaben, die wir aus den Analysen der Rennen abgeleitet haben, sind definiert und werden in den nächsten Wochen angegangen.“ Anas Al Khalifa wurde im Kajak der Startklasse KL2 im B-Finale Achter und paddelte im Va´a der Startklasse VL2 auf einen starken siebten Platz.
Durch die Einstufung in die schnellste Startklasse KL3 - anstatt wie bisher in die KL2 - war für Felix Höfner nach dem Zwischenlauf Schluss. Der Athlet des Kanurings Hamm zeigte sich dennoch zufrieden, nachdem er aufgrund schwerwiegender gesundheitlicher Probleme im vergangenen Jahr nicht dabei sein konnte: „Leider hatte ich wieder einmal Pech mit der Klassifizierung. Aber da darf man den Kopf nicht hängen lassen, ich habe mein Bestes gegeben. Der Vorlauf war leider nicht gut, im Halbfinale bin ich dann zwar nicht weitergekommen, aber es war dennoch die bestmögliche Leistung mit dem Trainingsstand.“
Am finalen Tag gab es noch zweimal Grund zur Freude beim deutschen Team: Paralympics-Siegerin Edina Müller (Hamburger KC) landete in der Startklasse KL1 auf Rang drei. „Heute war die ukrainische Gegnerin von Edina nicht zu schlagen. Trotz eines guten Rennens war da nur Platz drei drin. Die Aufgabe, das Stehvermögen im letzten Drittel des Rennens zu verbessern, wird uns in den nächsten Trainingswochen begleiten“, erklärt Bundestrainer André Brendel. Ebenfalls aufs Treppchen schaffte es Felicia Laberer in der KL3. Trotzdem sah die 22-Jährige vom SC Berlin Grünau noch Raum für Verbesserung: „Ich habe beim Start ein paar Sekunden liegen gelassen, weil mir das Paddel etwas weggerutscht ist. Insgesamt hat sich die Trainingsumstellung im Winter aber ausgezahlt und wir wissen, was es noch braucht, damit es bei der WM perfekt läuft.“ Damit ist der erste Weltcup der Saison Geschichte – und der Blick ist insbesondere ausgerichtet auf das große Highlight Ende August: die Heim-WM in Duisburg.