Aktuelles vom Para Kanu
Para Kanu: Zwei Titel bei der EM in Polen
Zweimal Gold, zweimal Bronze und weitere tolle Platzierungen für die deutschen Para Kanut*innen bei den Europameisterschaften im polnischen Posen
Aufregende Tage liegen hinter den deutschen Para Kanut*innen - zunächst die Teilnahme an den Finals 2021 in Duisburg inklusive TV-Beitrag bei ZDF Sport, dann die EM in Polen. Das Team ließ sich jedoch nichts von den Reisestrapazen anmerken und freute sich über hervorragende Ergebnisse.
„Es ist unglaublich, wie Anja Adler und Felicia Laberer auf den letzten Metern den Titel geholt haben“, sagt Bundestrainer Andre Brendel nach dem sehr erfolgreichen Abschneiden der olympischen und paralympischen Kanut*innen in Polen.
Felicia Laberer (SC Berlin-Grünau) machte den Anfang in der Startklasse Kl 3. Die Französin Nelia Barbosa zeigte einen sehr schnellen Start. Die 20-jährige Laberer konnte sich jedoch peu a peu heranschieben und schaffte es letztlich kurz vor der Ziellinie die Französin abzufangen. „Das Rennen war noch nicht perfekt, aber nahe dran,“ sagt die deutsche Para Kanutin.
Anja Adler (SV Halle), die Weltcup-Siegerin von vor 3 Wochen in Szeged, hatte ebenfalls Grund zum Jubeln. „Ich bin gerade noch etwas sprachlos, aber überglücklich über das Ergebnis. Es war ein hartes Rennen. Die Ungarin genau neben mir hatte ich im Augenwinkel im Blick. Zum Glück konnte ich am Ende noch einen drauflegen. Ich möchte mich beim gesamten Trainer- und Betreuerteam für die tolle Arbeit bedanken“, sagte die 32-jährige Geologin nach ihrem Titelgewinn in der Startklasse Kl 2. Beide Sportlerinnen gewannen mit jeweils sieben Hundertstelsekunden Abstand vor ihren Konkurrentinnen.
Das Finalrennen der Startklasse Kl 1 von Edina Müller (Hamburger KC) gestaltete sich aufgrund von Gegenwind schwierig. Erst auf der zweiten Streckenhälfte kam die 37-jährige besser ins Rennen und konnte sich schließlich Platz drei sichern. Der Bundestrainer sah sich und das Team nach den Erfolgen bestätigt. „Diese Medaillen haben gezeigt, dass wir im Trainingsaufbau auf dem richtigen Weg Richtung Paralympics in Tokio sind“, sagte er.
Im Finale der Kl 3 Herren belegte Tom Kierey (KC Borussia Berlin) Platz sieben. Der zweite Starter in dieser schnellen Startklasse, Felix Höfner (SC DHfK Leipzig), belegte nach einem starken Rennen Platz sechs im Halbfinale. Ein beachtliches Ergebnis für den 16-jährigen Schüler, der seine erste internationalen Saison bestreitet. Ivo Kilian (Hallescher KC 54) belegte in seinem Finale der Startklasse Kl 2 den siebten Platz, Anas Al Khalifa (SV Halle) sicherte sich im Kajak der Startklasse Kl 1 Rang neun im Finale, und im Va´a der Startklasse Vl 2 Platz fünf im Halbfinale.
Bereits am Vortag überzeugte Annette Kummer im Va'a mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Vl 3. Dazu gab es noch mehr Top-Ergebnisse aus deutscher Sicht in Rennen, bei denen jedoch aufgrund der Teilnehmeranzahl bei dieser EM keine Medaillen vergeben wurden. In der Vl 1 feierten Lillemor Köper und Esther Bode einen deutschen Doppelsieg, während Katharina Bauernschmidt in der Vl 2 Zweite wurde und die A-Norm für Tokio erreichte.
Mit dieser Medaillenausbeute belegte die deutsche Parakanu-Nationalmannschaft in der Nationen-Wertung Platz zwei hinter der Ukraine. „Diese Medaillen-Ausbeute unserer Sportlerinnen freut mich sehr. Alle arbeiten hart dafür. Gerade bei Felicia Laberer und Anja Adler zeigen sich bereits jetzt große Verbesserungen, die doch einige Hoffnungen wecken mit Blick auf die Paralympics in Tokio. Da für die nicht-paralympischen Disziplinen auch noch die Weltmeisterschaft in Kopenhagen im September ansteht, bestehen hier auch noch weitere Medaillenchancen“, sagte Bundestrainer Andre Brendel.
Quelle: Christel Schlisio