Aktuelles vom Para Kanu
Para Kanu: Gut vorbereitet zur EM
Vom 8. bis 10. Juni reist Para Kanu-Cheftrainer Arne Bandholz mit sechs Athletinnen und Athleten zu den Europameisterschaften nach Belgrad. Nach einer guten Vorbereitung traut er allen Starterinnen und Starter die Finalteilnahme zu: „Der Europameisterschaft sehe ich sehr positiv entgegen – Das Trainingslager zur Wettkampfvorbereitung in Kienbaum lief für alle Teilnehmer hervorragend.“
Wie schon beim Weltcup in Szeged werden einige der deutschen Para-Kanuten sowohl im Kajak als auch im Va´a, dem Kanadier der Parakanuten mit einem Ausleger, an den Start gehen – so auch die beiden Sportler vom Halleschen KC54, Ivo Kilian und Anja Adler. Aufgrund der neuen Klassifizierungsregeln starten der amtierende Europameister und die Vizeweltmeisterin von 2017 seit dieser Saison in der Startklasse Vl3, in der sie auf stake Konkurrenten mit geringeren Behinderungen treffen werden. Trotzdem setzen Kilian und Adler alles daran ihre Erfolge aus den vergangenen Jahren zu bestätigen und auf die Medaillenränge zu fahren. Im Kajak ist die Finalteilnahme als Ziel definiert.
Ebenfalls in der Vl3 startet Ali Kardooni vom SC Magdeburg. Aus beruflichen Gründen hatte er in der laufenden Saison bislang keine Möglichkeit an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Auch er wird von der verstärkten Startklasse betroffen sein, sodass es für Kaardoni ein großer Erfolg wäre, in den Endlauf einzuziehen.
Die Silbermedaillengewinnerin von Rio, Edina Müller vom Hamburger KC, legt in Belgrad ihren Fokus auf das Kajakrennen. In der Startklasse Kl1 ist sie nach dem Einstand beim Weltcup in Szeged durchaus zuversichtlich und liebäugelt mit einem Podiumsplatz. Auch sie wird erstmals mit dem Va´a international starten und strebt in der Klasse Vl2 eine Platzierung im Mittelfeld an.
Die „Neuen“ im Team voller Zuversicht
Die Rollstuhlfahrerin Katharina Bauernschmidt gibt in Belgrad im Va´a ihr Debüt in der Para Kanu-Nationalmannschaft. Die Athletin von Bertasee Duisburg hatte bei der nationalen Sichtung in Duisburg bereits sehr gute Leistungen gezeigt und ist zuversichtlich diese bei der EM zu bestätigen: „Ich bin fit und guten Mutes meine beste Leistung in Belgrad abrufen zu können!“ In Abhängigkeit zur Startklassen-Einteilung bei der Klassifizierung, wird sie auch im Kajak an den Start gehen.
Für Peter Grabosch vom VfK Wuppertal wird die EM der zweite Start bei einem internationalen Wettkampf sein. Der querschnittgelähmte Sportler definiert seine Ziele klar und will sich zum Weltcupergebnis verbessern:“ Ich hoffe, trotz meiner etwas höheren Behinderung gegenüber den anderen Paddlern in der Vl2, den Abstand zum Rennen beim Weltcup zu verringern.“
Die stärksten Konkurrenten der deutschen Para-Kanuten kommen, wie schon seit Jahren, vor allem aus Großbritannien. Doch auch die beim Weltcup nicht vertretenen Fahrer aus Russland und Spanien sind nicht zu unterschätzen.
„Trotz dieser positiven Prognose für die anstehenden Wettkämpfe sollten wir die Weltmeisterschaften nicht aus den Augen verlieren. Hier sind wir durch die Strukturen und die neue Klasseneinteilung leider etwas im Nachteil. Ich sehe die Europameisterschaften als wichtigen Meilenstein, der aber mit den Weltmeisterschaften dann im August in Portugal nicht verglichen werden kann“, fasst Cheftrainer Bandholz zusammen.
Quelle: Christel Schlisio