Aktuelles vom Para Kanu

Kalt, aber geil!

Das Rennen der RMC
© Christel Schlisio

Dieses Motto lockte auch in diesem Jahr über tausend Kanuten aus Deutschland, Ungarn, der Ukraine und erstmals sogar aus Finnland an den Quellitzsee bei Hof. Die Internationale Hofer Sprintregatta des Faltbootclub Hof konnte nach der Zwangspause im letzten Jahr einen fulminanten Neustart feiern. „Findet denn eure Regatta heute auch wirklich statt?“, war eine oft gestellte Frage an alle Faltbootclub-Mitglieder. Kalt wurde es vor allem für die Gekenterten, die es in Hof bei den vielen Staffeln immer wieder gibt. Denn den Staffelstab ins Boot des Partners zu befördern, oder ihn zu fangen, gibt immer wieder kuriose Situationen, die dann die eifrigen und engagierten Einsatzkräfte der DLRG auf den Plan rufen.

das Rennen der K2 Mixed
© Christel Schlisio

Für die Paddler waren die engen Rennen, die erst auf der Ziellinie entschieden wurden, oder die Mixed Boote besonders spannend. Ob Mixed Vierer im Kajak, Canadier, Mixed Zweier mit sieben Vorläufen, die Mixed Rennen der Parakanuten oder Special Olympics Paddlern mit nicht-behinderten Partnern – alle hatten einen Riesenspaß. Tom Kierey sagte schon vorher: „ Ich freu mich schon auf Hof. Das wird bestimmt wieder geil!“

Ein besonderes Highlight für die Zuschauer waren das Rennen der Canadiern, die im engen Kampf und mit lautem Gebrüll den See durchpflügten, sowie das Abschlussrennen der Kajakvierer der Herren.

 

Das Rennen der K2
© Christel Schlisio

Wie schon in den letzten Jahren waren in Hof viele Paddler mit Behinderung am Start. Das Feld der Parakanuten hatte sich durch einige Krankheitsausfälle zwar reduziert, aber die anwesenden Paddler nutzten jede sich ihnen bietende Möglichkeit zum Start. Nicht nur im Einer, auch im Zweier oder gar im Vierer konnte man sie sehen. Eine Überraschung gab es im Zweier, als Udo Peters vom Halleschen KC 54, zusammen mit seinem Partner Balint Kopasz, Juniorenweltmeister aus Szeged, vor Tom Kierey und Ivo Kilian ins Ziel kamen. Den Favoriten hatte ein grober Wackler kurz vor dem Ziel den Sieg gekostet. Nach dem Zieleinlauf im Einer zeigte sich Kierey ganz überrascht über den Dritten – Sebastian Gierke vom PCK Wassersport Schwedt. Dieser war im Endspurt doch noch stark aufgekommen. „Das war eine tolle Leistung!“, kommentierte Kierey den Erfolg des geistig behinderten Sportlers, der hier in Hof erstmals im Parakanu-Rennboot bei den Parakanuten mitfuhr. Denn auch das ist Hof! Alle dürfen so fahren, dass sie sich mit gleichstarken Paddlern messen können. Gierke, zweifacher Goldmedaillen-Gewinner bei den Weltspielen von Special Olympics, gewann seine Rennen souverän.

Das Berliner Team
© Christel Schlisio

Die geistig behinderten Paddler gingen in Cruiser Booten und im C4 Wandercanadier an den Start. Dabei gab es durchaus einige Überraschungen. „ Ich wollte doch Gold gewinnen!“, meinte Annabell Tietz aus Fulda nach ihrem Rennen enttäuscht, denn Stephanie Gebhardt vom Faltbootclub Hof war knapp vor ihr ins Ziel gefahren und gewann erstmals den Einer in Hof.

Über 20 freiwillige Helfer aus Firmen des Bayerischen Bauindustrieverbands unterstützten erstmals das Regatta-Team des Faltbootclub Hofs. Denn der Verband will sich zukünftig bei großen Veranstaltungen wie den Regionalen Spielen von Special Olympics 2017 in Hof engagieren und nutzte die Hof-Regatta als Auftakt dazu.

© Christel Schlisio