Aktuelles vom Para Kanu
Erfolgreicher Saisonauftakt beim Weltcup in Polen
Beim Para Kanu Weltcup im polnischen Poznan erreichten die deutschen Athletinnen bei stürmischen Bedingungen drei erste und zwei zweite Plätze. Trotz einiger Verschiebungen und der späten Startzeit gelang es dem Funktionsteam und den Sportler*innen sich gut auf die Rennen einzustellen und so auch mit Blick auf die EM in München und die WM in Halifax (Kanada) in diesem Jahr erfolgreiche Ergebnisse einzufahren.
Das Organisationskomitee des Weltcups in Poznan hatte in diesem Jahr die schwierige Aufgabe, trotz des mehrtägigen Sturms die Rennen ordnungsgemäß und sicher durchzuführen. Die besten Bedingungen herrschten letztendlich am Samstagabend, sodass dort alle Rennen starten konnten. Dem Trainerteam der deutschen Para Kanut*innen gelang es hervorragend, das Team auf diese neue Startzeit einzustellen. „Wir haben erst um 9 Uhr gefrühstückt, hatten dann ein spätes Mittagessen, und haben so versucht, den Tagesrhythmus an die späten Startzeiten anzupassen. Dass das letzte Rennen erst um Viertel nach Acht gestartet wird, kommt nicht häufig vor, “ sagte der Cheftrainer André Brendel zu den Vorbereitungen am Samstag.
Für die deutschen Athletinnen scheint sich das Warten nicht negativ ausgewirkt zu haben, denn gleich im ersten Rennen mit deutscher Beteiligung gewann Edina Müller vom Hamburger KC vor Maryna Mazhula aus der Ukraine. Die 38-jährige Goldmedaillengewinnerin von Tokio knüpfte damit an ihre letztjährigen Erfolge in der Startklasse KL1 an. In der Startklasse KL2 holte sich Anja Adler (SV Halle) einen deutlichen Sieg vor ihren Konkurrentinnen aus Australien und der Ukraine. „Das Rennen lief so toll, dass ich es jetzt fast noch nicht glauben kann. Als ich merkte, dass ich vor den anderen Sportlerinnen lag, gab mir das noch einen besonderen Schub“, sagte die überglückliche 33-jährige nach ihrem Rennen.
Die Startklasse VL1, in der die Sportler*innen nur ihre Arme und Schultern einsetzen können, um das Boot vorwärtszubewegen, war dann fest in Hamburger Hand. Esther Bode gewann vor Lillemor Köper und der Polin Karolina Bronowicz. Der erste Weltcupsieg für die 31-jährige Ergotherapeutin vom Hamburger KC kam für sie völlig überraschend. Noch im letzten Jahr lag immer ihre Vereinskameradin Lillemor Köper vorn. „Ich war vor dem Rennen so aufgeregt und habe am ganzen Körper gezittert. Aber jetzt bin ich total glücklich“, erzählte Esther Bode mit einem breiten Lachen im Gesicht kurz vor der Siegerehrung.
Den anderen zweiten Rang des Abends erreichte Felicia Laberer vom SC Grünau Berlin. In einem starken Finish unterlag sie knapp der Französin Nelia Barbosa. Katharina Bauernschmidt (WSV Niederrhein Duisburg) unterlag im Finale in der Startklasse VL2 nur knapp der Inderin Prachi Yadev im Kampf um Platz drei. Als einziger im Team mit einem Start in beiden Bootsklassen kam der 29-jährige Anas Al Khalifa (SV Halle) in seinem Rennen im Kajak in der KL1 auf einen guten fünften Platz und erreichte im Va´a der Startklasse VL2 Rang 8. Die jüngste Athletin im Team, die 17-jährige Johanna Pflügner, schlug sich achtbar, nachdem sie durch die Klassifizierung eine Startklasse höher eingestuft worden war: Sie errang Platz 6 in der KL2. Die Para Kanutin vom Halleschen KC 54 war natürlich zunächst enttäuscht, fuhr im Rennen dann aber eine sehr gute Zeit.
„Ich bin begeistert von der Leistung des gesamten Teams. Zum Zeitpunkt der Rennen herrschten gute Bedingungen, die Verlegung der Rennen war in jeder Hinsicht richtig. Wir haben knappe Rennen gesehen, die für die anstehenden internationalen Wettkämpfe wie die WM in Halifax (Kanada) und die EM in München hoffen lassen. Alle Trainer*innen, Techniker*innen, Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen haben hier gut zusammengearbeitet, um den Erfolg mit vorzubereiten“, bilanzierte Cheftrainer Brendel das erfolgreiche Wochenende.
Quelle: Christel Schlisio / Deutscher Kanu-Verband