Aktuelles von den Ehrungen
Ave ist Juniorsportlerin des Jahres
Para-Leichtathletin Lindy Ave, Sportschützin Melanie Stabel, Zehnkämpfer Niklas Kaul und U20-Sprintstaffel der Damen wurden in Köln ausgezeichnet
Die Para-Sprinterin Lindy Ave ist „Juniorsportlerin des Jahres“ im Bereich Behindertensport. Die Neubrandenburgerin wurde mit der wertvollsten Auszeichnung im Nachwuchssport von der deutschen Sporthilfe für ihre Erfolge bei der Para-Leichtathletik-WM geehrt. In London gewann die 19-Jährige Silber über 200 Meter und die Bronzemedaille über 100 Meter. Im Gehörlosensport bekam die Sportschützin Melanie Stabel (18, Neuweiler) die Auszeichnung, die gleich bei ihren ersten Deaflympics drei Medaillen gewann. In der Einzelwertung gewann der amtierende U-20 Europameister und Weltrekordhalter im Zehnkampf Niklas Kaul (19, Saulheim). In der Mannschaftswertung setzten sich die Sprinterinnen der 100m-Staffel im U20-Bereich durch. Katrin Fehm (19, Hahnbach bei Amberg), Keshia Kwadwo (18, Bochum), Sophia Junk (18, Koblenz) und Jennifer Montag (19, Köln) stellten bei der Junioren-EM im Vorlauf einen neuen Weltrekord auf und gewannen auch das Finale souverän. Gemeinsam mit der Deutschen Post zeichnete die Deutsche Sporthilfe die Preisträger am 14. Oktober in Köln aus.
Juniorsportler des Jahres im Behindertensport: Lindy Ave
Lindy Ave gewann bei der IPC-WM 2017 in London über 200 Meter die Silbermedaille und Bronze über 100 Meter. Die 19-jährige Neubrandenburgerin ist in ihrer Klasse T38 bereits in der Weltspitze der Seniorinnen angekommen und gilt als klare Medaillenkandidatin für die nächsten Paralympischen Spiele in Tokio 2020. Die dreifache Junioren-Weltmeisterin von der HSG Uni Greifswald, die neben dem Sprint auch im Weitsprung antritt, hat zusätzlich zu ihren Erfolgen in der Para Leichtathletik noch eine Ausbildung zu absolvieren und steht vor dem Abschluss ihrer Berufsausbildung im nächsten Jahr.
Juniorsportler des Jahres im Gehörlosensport: Melanie Stabel
Melanie Stabel gewann, nachdem sie bereits zu Beginn ihrer ersten Deaflympics im türkischen Samsun Silber im Kleinkaliber-Dreistellungskampf gewonnen hatte, im Luftgewehr-Wettbewerb Gold. Im Kleinkaliber liegend folgte in der Qualifikation ein Weltrekord und im Finale mit Silber die dritte Medaille. Die 18-Jährige Neuweilerin ist auch bei den hörenden Sportschützen unter den Top 5 in Deutschland und steht dort kurz vor der Aufnahme in die Junioren-Nationalmannschaft.
Juniorsportler des Jahres: Niklas Kaul
Der U20-Europameister und –Weltrekordhalter im Zehnkampf wurde ebenfalls mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Der Lehramtsstudent vom USC Mainz setzte sich bei der erstmals öffentlich ausgetragenen Online-Wahl unter fünf Nominierten gegen Vinzenz Geiger, Junioren-Weltmeister in der Nordischen Kombination, Kanu-Junioren-Weltmeister Jacob Schopf, der Junioren-Weltmeisterin im Rennrodeln, Jessica Tiebel und der Junioren-Weltmeisterin im Wasserspringen, Elena Wassen durch. Rund 15.000 Sportfans nahmen an der Wahl teil. Bereits im letzten Jahr war Kaul bei der Auszeichnung Zweiter geworden.
Juniorsportler des Jahres Mannschaft: U20-Sprintstaffel der Damen
Katrin Fehm, Keshia Kwadwo, Sophia Junk und Jennifer Montag gewannen Ende Juli 2017 bei der Junioren-EM im italienischen Grosseto ihren Vorlauf in 43,27 Sekunden mit neuem U20-Weltrekord. Im anschließenden Finale siegte das deutsche Team mit 43,44 Sekunden abermals mit einer Weltklasseleistung vor Frankreich (44,03 Sekunden) und Großbritannien (44,17 Sekunden). Mit Keshia Kwadwo und Sophia Junk sind zwei Athletinnen im kommenden Jahr noch für die U20-WM startberechtigt. Katrin Fehm und Jennifer Montag steigen in die Altersklasse der Aktiven auf und werden sich dort mit den übrigen Staffelläuferinnen auf die Heim-EM 2018 in Berlin und die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten.
Die Deutsche Sporthilfe ehrt mit der höchsten Auszeichnung im deutschen Nachwuchssport seit 39 Jahren Talente, von denen sich viele zu internationalen Größen in ihrer Disziplin entwickelt haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Persönlichkeiten wie Michael Groß (1981), Franziska van Almsick (1992), Timo Boll (1997), Maria Höfl-Riesch (2004), Magdalena Neuner (2007/2008) und Laura Dahlmeier (2013). Im Behindertensport wurden unter anderem die Paralympics-Sieger Heinrich Popow (2002), Christiane Reppe (2004), Anna Schaffelhuber (2010) und Johannes Floors (2015) geehrt. In der Mannschaftswertung siegte zuletzt das Bobteam Johannes Lochner und Joshua Bluhm, inzwischen Weltmeister und aussichtsreiche Medaillenkandidaten für die Olympischen Winterspiele 2018.
Eingebettet in die Veranstaltung waren die von der DFL Stiftung begleitete Athletenverabschiedung unter dem Titel „DANKE 2017“ für zahlreiche Top-Athleten, die ihre Karrieren in den letzten zwölf Monaten beendet haben. Auch Paralympics-Sieger Holger Nikelis wurde bei diesem Anlass verabschiedet.
Quelle: Deutsche Sporthilfe