Para Leichtathletik: Rekordflut in der Hallensaison
Das Jahr der deutschen Para Leichtathleten steht im Zeichen der Junioren-WM in Nottwil und der Para Leichtathletik-WM in Dubai. Schon jetzt in der Hallensaison lassen die Ergebnisse auf mehr hoffen im Jahresverlauf, denn in der noch jungen Saison haben die deutschen Athletinnen und Athleten bereits zehn neue deutsche Rekorde aufgestellt.
Ganz besonders erfreulich war dabei die Leistung von Nele Moos vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Die erst 17-Jährige sprang in der Klasse T 37 stolze 4,63 Meter weit und ließ damit Erinnerungen an die Erfolge von Franziska Liebhardt aufkommen. Grundlage für diese Weiten sind dabei vermutlich ihre Schnelligkeit im Anlauf, die sie über die 60 Meter mit einer Zeit von 8,63 Sekunden unter Beweis stellte und sich den deutschen Rekord sicherte.
Ebenfalls in sehr guter Form präsentierte sich ihr Vereinskollege Tom Malutedi. Er sprintete in der Startklasse T44 über 60 Meter in 7,59 Sekunden und über 200 Meter in 24,62 Sekunden. Phil Grolla vom VfL Wolfsburg verbesserte den deutschen Rekord in der Startklasse T47 über 60 Meter auf 7,23 Sekunden.
Benjamin Fritzsch vom TVE Dortmund-Barop ist mit 5:15,63 Minuten neuer deutscher Hallen-Rekordhalter über 1500 Meter der Startklasse T48. In der Startklasse T20 der Damen sicherte sich Franziska Dziallas aus Leverkusen in 34,10 Sekunden ebenso den deutschen Hallenrekord wie Katrin Müller-Rottgardt vom TV Wattenscheid 01 im Weitsprung der Startklasse T12 mit einer Leistung von 4,99 Metern.
Den vorläufigen Schlusspunkt im Reigen der neuen deutschen Hallen-Rekordhalter setzten die Kugelstoßer Juliane Mogge vom LC Adler Bottrop in der Startklasse F36 mit 9,07 Metern und Conny Fritsch/ F37 von der LG Region Landshut mit einer Weite von 10,79 Metern.
Das Wettkampfjahr 2019 steht für die Para Leichtathletik im Zeichen der World Para Athletics Junioren-Weltmeisterschaften im Juli in Nottwil (Schweiz) und der World Para Athletics Weltmeisterschaften im November in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Im Jahr vor den Paralympics geht es neben internationalen Medaillen auch um die Startplätze für Tokio 2020. Insofern darf man auf weitere Leistungssteigerungen bereits unterm Hallendach in den kommenden sechs Wochen gespannt bleiben.
Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé aus Bonn entzog sich allerdings der Kälte und tauschte das Rollentraining gegen Bahnrennen im sommerlichen Canberra (Australien). Im Rahmen der "Summer Down Under Serie 2019" testete er bereits in international besetzten Rennen seine Form über 800 Meter (1:35,11 Minuten/ 1:36,90 Minuten) und 1500 Meter (3:03,82 Minuten). Die frühe Umstellung auf die Bahn wird ihm bei den Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar zu Gute kommen, zu denen die ersten Para Leichtathleten im Februar bereits in die Freiluftsaison aufbrechen.
Quelle: Marion Peters