Bundesverdienstkreuz für Marianne Buggenhagen
Die neunfache Paralympics-Siegerin Marianne Buggenhagen ist von der Brandenburger Sportministerin Britta Ernst für ihre sportlichen Leistungen und vor allem auch ihr Engagement über den Sport hinaus mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.
Die 65-jährige Leichtathletin, die im Diskus, Kugelstoßen und Speerwerfen bei Paralympics, Welt- und Europameisterschaften 62 Medaillen gewann, erhielt die Auszeichnung in Bernau. Marianne Buggenhagen sei „in jeder Hinsicht eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit einer beeindruckenden Bilanz“, sagte Ernst. „Sie hat mit dafür gesorgt, dass der Behindertensport Respekt und Wertschätzung erfuhr und gleichberechtigt gefördert wird.“ 1994 wurde sie zu „Deutschlands Sportlerin des Jahres“ gekürt – vor Franziska van Almsick und Steffi Graf.
Ihre sportliche Karriere beendete Buggenhagen mit einer Silbermedaille im Diskus bei den Paralympics in Rio 2016, es war ihre siebte Teilnahme an den Spielen. Die gelernte Krankenschwester arbeitet in einer Berliner Klinik als Ergotherapeutin vor allem mit Menschen im Rollstuhl. Ihr Engagement in der Jugend- und Sozialarbeit ist beachtlich, sogar zwei Schulen tragen ihren Namen. Buggenhagen ist seit ihrem 23. Lebensjahr querschnittgelähmt, der Sport hat ihr dabei geholfen, ihre Lebenssituation zu verbessern und selbstständiger zu werden. „Ich sage jedem: Treib' Sport. Und wenn du die Möglichkeit hast, treib' Leistungssport“, sagte sie vor einigen Monaten zu ihrem 65. Geburtstag. Sie selbst hatte zu DDR-Zeiten nur die Möglichkeit, Rehabilitationssport zu betreiben, Leistungssport war für Menschen mit Behinderung nicht möglich. „Damals durften wir an internationalen Wettkämpfen wie Europa- und Weltmeisterschaften sowie Paralympics nicht teilnehmen“, erklärt Buggenhagen, die 1992 ihre Paralympics-Premiere feierte. Der Deutsche Behindertensportverband gratuliert Marianne Buggenhagen herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuz am Bande.