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Rugby: "Dann müssen wir eben Frankreich schlagen"
Der Trend, der sich am ersten Spieltag der Rollstuhlrugby-Europameisterschaft in Koblenz angedeutet hatte, setzte sich tags drauf fort. Es gab drei Favoritensiege sowie ein hart umkämpftes Match. Und das verlor Deutschland gegen Vize-Europameister Schweden nah streckenweise starker Leistung am Ende zu hoch mit 48:55. Nun geht es im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich um alles.
Trotz der Niederlage behielt Christoph Werner seine Zuversicht. „Dann müssen wir eben Frankreich schlagen“, stellte der deutsche Cheftrainer vor der entscheidenden Partie am Donnerstag um 17 Uhr in der Koblenzer Conlog Arena fest. Während Schweden durch den Sieg vorzeitig das Halbfinale erreicht hat, geht es im letzten Gruppenspiel dieser EM für Deutschland und Frankreich um alles. „Unsere Chancen stehen 30:70“, zeigte sich Werner als Realist, „aber die Hoffnung stirbt zuletzt“.
Die deutsche Mannschaft verlor das Spiel gegen die gewieften Routiniers aus Schweden im dritten Viertel, als aus der 28:26-Pausenführung ein 38:40-Rückstand wurde. Geduld sei das Geheimnis ihres Erfolges gewesen, verriet Benoit Labrecque, kanadischer Coach des schwedischen Teams. „Wir haben uns auch durch einen Vier-Tore-Rückstand nicht verrückt machen lassen, sondern unseren Stil durchgezogen.“ Und das gelang dank des wieder einmal überragenden Highpointers Tobias Sandberg. „Er hat den Unterschied ausgemacht“, so sein Trainer. „Er kann ein Spiel lesen.“
In der Anfangsphase nach der Halbzeitpause hatte Deutschland noch mit 30:26 geführt, „aber wir konnten unsere zweieinhalb guten Viertel nicht durchhalten und es schlichen sich ungenaue Pässe ein, die Konzentration ging zurück“, erklärte Christoph Werner. „Vielleicht habe ich auch zu spät die jungen Spieler eingewechselt.“ Für die taktisch ungemein cleveren Schweden meinte deren Coach Labrecque: „Wenn Deutschland gewechselt hat, haben wir auf die neuen Spieler gleich viel Druck gemacht.“ Endgültig entschieden war die Partie 3:45 Minuten vor dem Ende. Artur Bertram hatte wegen eines technischen Fouls eine Strafzeit kassiert; Ballbesitz, Überzahl und 51:45-Führung für Schweden. „Am Ende kam dann noch Frust auf“, meinte Werner.
Begonnen hatte dieser zweite EM-Spieltag mit Erfolgen der Favoriten Großbritannien, Frankreich und Dänemark. Den Auftakt machte Titelverteidiger Großbritannien, der beim 65:27 gegen den in allen Belangen überforderten Insel-Nachbarn Irland seinen zweiten glatten Sieg erspielte und damit in die Vorschlussrunde einzog. Auch im zweiten Spiel der B-Gruppe gab es mit dem 52:38 Dänemarks gegen Polen das erwartete Resultat, allerdings musste der EM-Dritte von 2015 ernergischen Widerstand überwinden.
Frankreich, am Donnerstag in einer anderen Art Endspiel letzter deutscher Gruppengegner, hatte mit den tapferen Finnen nur im ersten Viertel (13:11) Probleme. „Es war der erwartete Spielverlauf“, urteilte Trainer Olivier Cuisin nach dem 52:36. Und für Deutschland geht es bei der Heim-EM gegen die Franzosen um alles oder nichts: Auf dem Spiel stehen der Einzug ins Halbfinale und das Ticket für die WM in Sydney 2018.
Auch die NADA ist bei der EM in Koblenz mit dem Infostand zu "GEMEINSAM GEGEN DOPING" am 30. Juni und am 1. Juli vertreten, um alle interessierten Besucherinnen und Besucher über saubere Leistung zu informieren. Am Stand können den geschulten NADA-Teamern Fragen gestellt werden, Infomaterial über Nahrungsergänzungsmittel, Dopingfallen oder den Ablauf einer Dopingkontrolle erhalten werden. Bei einem Wissensquiz werden zahlreiche Preise verliehen. Macht Fotos vor Ort am Stand und zeigt dabei auf den sozialen Kanälen mit den Hashtags # ALLESGEBENNICHTSNEHMEN und #GEMEINSAMGEGENDOPING, dass ihr für sauberen Sport steht.
Quelle: Thomas Wächtler