Aktuelles vom Para Tischtennis
Para Tischtennis: Sieben Podiumsplätze bei den Lignano Master Open
Mit einer kleinen Delegation von fünf Athleten und einer Athletin reiste die deutsche Para Tischtennis-Nationalmannschaft um Bundestrainer Volker Ziegler zu den Lignano Master Open 2024. Bei dem Turnier glänzte insbesondere Sandra Mikolaschek mit einer bestechenden Frühform und baute mit dem Sieg im Einzel ihre im Februar übernommene Weltranglistenführung weiter aus. Mit dem zweiten Platz im Doppel rundete sie ihre starke Performance ab. Valentin Baus durfte sich über Rang zwei im Einzel und im Doppel mit Tom Schmidberger freuen, der wiederum im Einzel den dritten Platz belegte. Thomas Rau landete im Einzel ebenfalls auf Position drei und auch im Doppel beendete er das Turnier gemeinsam mit Björn Schnake als Dritter.
Im Februar übernahm Sandra Mikolaschek erstmals in ihrer Karriere die Führung der Weltrangliste und ließ mit dem Sieg bei den Egypt Para Open ihre Dauerkonkurrentin Borislava Peric-Rankovic hinter sich. In Lignano unterstrich die 26-Jährige nun ihre derzeitige Stärke. Im Viertelfinale setzte sie sich mit 3:1 gegen ihre Doppelpartnerin Flora Vautier aus Frankreich durch. Auch das Halbfinale gegen Irem Oluk aus der Türkei gewann Mikolaschek souverän, bevor sie sich im Finale einen echten Krimi mit Bhavina Patel lieferte: Die Inderin lag bereits mit 2:0 vorne, doch die Düsseldorferin kämpfte sich zurück und entschied schließlich den Entscheidungssatz mit 15:13 für sich.
Im Doppelwettbewerb gewann sie gemeinsam mit Flora Vautier die Gruppe. Im Viertelfinale besiegten sie Aino Tapola (Finnland) und Andrea Dolinar (Slowenien) und zogen anschließend mit einem 3:1-Sieg gegen die Inderinnen Wassana Sringam und Wijittra Jaion ins Endspiel ein. Hier trafen sie auf Peric-Rankovic und Megan Shackleton. Das serbisch-britische Duo entschied das Spiel allerdings für sich.
Eine kleine Überraschung gelang Valentin Baus bereits in der Gruppe mit seinem klaren 3:0-Sieg über den Paralympics-Sieger von 2016 Cao Ningning aus China. Im Halbfinale setzte er sich ebenfalls deutlich gegen den Türken Ali Ozturk durch. Im Finale trafen mit Baus und Ming Chi Cheng aus Taipeh die aktuelle Nummer eins und zwei der Weltrangliste aufeinander. Baus fand jedoch schwer ins Spiel und musste seinem Gegner nach vier Sätzen zum Turniersieg gratulieren.
Im Doppel trat Baus gemeinsam mit Tom Schmidberger an. Direkt in der Gruppe trafen die beiden auf Thomas Brüchle mit seinem brasilianischen Partner Lucas Carvalhal Arabian und entschieden das Duell mit 3:2 für sich. Nach einem Freilos im Achtelfinale gewannen sie im Viertelfinale 3:1 gegen Roberto Rodriguez und Francisco Lopez Sayago aus Spanien und besiegten im Halbfinale die Türken Ali Ozturk und Nerim Turan ebenfalls in vier Sätzen. Im Finale unterlagen Baus und Schmidberger dann aber deutlich mit 0:3 gegen die Thailänder Yuttajak Glinbanchuen und Wanchai Chaiwut. Brüchle scheiterte mit Lucas Carvalhal im Achtelfinale mit 2:3 gegen die Serben Mitar Palikuca und Mladen Ciric.
Im Einzel setzte sich Schmidberger in seiner Gruppe ebenfalls als Gruppenerster durch und schlug im Viertelfinale nach 2:0-Führung Florian Merrien Frankreich in fünf Sätzen - bevor er sich in einem heiß umkämpften Match Yuttajak Glinbanchuen (Thailand) mit 2:3 geschlagen geben musste. Er durfte sich dennoch über einen guten dritten Platz freuen.
Ebenfalls Platz drei im Einzel belegte Thomas Rau. Der Fehmarner zog als Gruppenerster ins Achtelfinale ein, wo er Se Ho Lee aus Südkorea mit 3:1 bezwang. Auch gegen den Chilenen Ignacio Torres Orostica behielt er im Viertelfinale die Oberhand. Im Halbfinale entschied der Däne Peter Rosenmeier schließlich den Entscheidungssatz für sich. Das Turnier im Doppel beendete Rau gemeinsam mit seinem Partner Björn Schnake ebenfalls auf dem dritten Platz. Sie zogen ungeschlagen ins Viertelfinale ein. Erst im Halbfinale erwiesen sich Clement Berthier und Estaban Herrault aus Frankreich als zu stark.
„Für den Zeitpunkt so früh in der Saison war das hervorragend besetzte Turnier eine erste Standortbestimmung, bei der ich teilweise schon sehr ansprechende Leistungen gesehen habe. Aber all das ist nicht überzubewerten – was zählt, sind die Leistungen in Paris“, so das Fazit von Bundestrainer Volker Ziegler.
Die detaillierten Ergebnisse finden Sie auf der Seite des internationalen Verbands.
Text: Sonja Scholten