Aktuelles vom Para Ski alpin im Deutschen Behindertensportverband
Para Ski alpin: Zahlreiche Weltcup-Podestplätze
Anna-Lena Forster ist nicht zu schlagen – Auch Ristau und Rieder schaffen es auf das Podest
Angeführt von einer überragenden Anna-Lena Forster hat das deutsche Para Ski alpin-Team zahlreiche gute Platzierungen eingefahren. Am Ende des Weltcups in Kranjska Gora (Slowenien) standen drei Siege von Forster sowie ein weiterer von Noemi Ristau zu Buche. Auch der erfahrene Thomas Nolte und Anna-Maria Rieder als jüngstes Teammitglied haben mit guten Resultaten überzeugt. Paralympics-Siegerin Andrea Rothfuss wartet in dieser Saison hingegen noch auf den Durchbruch und blieb unter ihren Erwartungen.
Premiere für Anna-Lena Forster: Weltcup-Sieg im Riesenslalom
Anna-Lena Forster hat in Slowenien die Konkurrenz im Monoski dominiert und drei von möglichen vier Rennen gewonnen. Auf der WM-Piste von 2019, wo drei Riesenslalom- und ein Slalom-Rennen ausgetragen wurden, kam es auch für die zweifache Paralympics-Siegerin zu einer Premiere: Forster gewann erstmals in ihrer Karriere einen Riesenslalom im Weltcup: "Dieser Sieg ist sehr wichtig für mich. Das kann ich jetzt auf der Liste abhaken“, zeigte sie sich erfreut. Die Piste von Kranjska Gora scheint der 24-Jährigen zu liegen. Bei der WM vor einem Jahr holte sie an gleicher Stelle eine Bronze-Medaille im Riesenslalom und Gold im Slalom.
Auch für Monoskifahrer Thomas Nolte lief es in Slowenien rund. Dem 35-jährigen Braunschweiger gelang eine deutliche Steigerung. In der sitzenden Klasse fuhr er zwei Mal auf den fünften Platz. Folglich fällt Noltes Fazit überwiegend positiv aus: "Die Ergebnisse stimmen wieder, aber zur Spitze ist noch etwas Luft. Ich fühle mich auf einem guten Weg und habe Erkenntnisse mitnehmen können, woran ich in Zukunft arbeiten muss, um den Anschluss nach vorn herzustellen.“ Nach den von Verletzungen geprägten vergangenen Jahren geben ihm diese positiven Ergebnisse Auftrieb für die weiteren Rennen.
Noemi Ristau bestätigt gute Form, Anna-Maria Rieder als Lichtblick
Noemi Ristau bestätigte ihre gute Form aus den bisherigen Weltcup-Rennen. In der Konkurrenz der sehbehinderten Frauen belegte sie mit Guide Paula Brenzel zunächst zwei Mal Platz zwei. Im dritten Riesenslalom von Kranjska Gora gelang dem Duo dann der erhoffte Sieg. Dabei lag die Athletin von der SSG Blista Marburg nach dem ersten von zwei Läufen noch knapp auf Platz zwei. „Als ich oben stand, habe ich schon oft gedacht: Die kriege ich noch, die hole ich mir. Dass es jetzt Wirklichkeit ist, fühlt sich natürlich noch schöner an, als ich es mir gedacht hatte”, sagte Ristau. Am Ende siegte sie mit einer halben Sekunde Vorsprung vor den beiden Britinnen Millie Knight und Menna Fitzpatrick. Ein zweiter Platz im abschließenden Slalom rundete das gute Ergebnis ab.
Auch Anna-Maria Rieder schaffte es in Kranjska Gora aufs Podest. Beim abschließenden Slalom-Rennen belegte die 19-Jährige in der Klasse der stehenden Starterinnen den dritten Platz und erzielte damit ihr bestes Ergebnis. Am Ende fehlten 1,22 Sekunden auf die achtmalige Paralympics-Siegerin Marie Bochet aus Frankreich. „Wir hatten mit Anna-Maria Rieder einen Lichtblick bei den stehenden Damen. Da ist schon noch ein bisschen Luft nach oben, aber insgesamt hat das gut gepasst“, sagte Bundestrainer Justus Wolf. Einen Platz hinter Rieder landete Andrea Rothfuss. Damit erreichte sie zwar das beste Ergebnis in Slowenien, fährt aber weiterhin ihrer Form hinterher. „Ich muss den Fokus einfach auf mich selbst legen, denn da habe ich viel zu verbessern. An mir selber kann ich auf jeden Fall arbeiten”, zeigte sich die 30-Jährige selbstkritisch.
Insgesamt erreichte das deutsche Para Ski alpin-Team somit vier Siege, dreimal Rang zwei und einen dritten Platz.