Aktuelles vom Para Ski alpin im Deutschen Behindertensportverband
Para Ski alpin-Team vor Weltcup-Auftakt: Eine Saison mit vielen Fragezeichen
Für das deutsche Para Ski alpin-Team ist die nach-paralympische Saison bislang noch eine mit vielen Fragezeichen – doch der Weltcup-Auftakt ab Donnerstag im schweizerischen St. Moritz soll zumindest mehr Licht in die Frage nach der aktuellen Konkurrenzfähigkeit bringen. Bundestrainer Justus Wolf sieht bereits eine positive Entwicklung.
Ein Riesenslalom am Donnerstag, drei Slalomrennen von Freitag bis Sonntag: Das ist das Rennprogramm für den ersten Weltcup der Saison, zu dem das deutsche Para Ski alpin-Team nach St. Moritz angereist ist. Im Gepäck: gute Laune – zumindest bei Doppel-Paralympicssiegerin Anna-Lena Forster. Die hatte im Europacup am Pitztaler Gletscher für ihre ersten Plätze jeweils Holz-Pokale gewonnen und schmunzelnd auf Instagram gepostet: „In Zeiten der Energiekrise nicht die schlechtesten Preise.“
Neben Forster, die Ende November für ihre diesjährigen Erfolge bei den Paralympics in Peking und der WM in Lillehammer erstmals als Para Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde, konnten sich auch die anderen Deutschen beim Europacup vorne platzieren. „Wo sie wirklich stehen, kann man aber erst in St. Moritz sagen“, weiß Bundestrainer Justus Wolf, der optimistisch gestimmt ist: „Wir sind gut ins Training gekommen und teils deutlich schneller geworden.“
Wolf hat in der Schweiz und bei der darauffolgenden Weltcup-Station in Steinach am Brenner fast sein Peking-Team dabei: Die Bronzemedaillengewinnerinnen Andrea Rothfuss und Anna-Maria Rieder werden ebenso starten wie die jungen einbeinigen Skifahrer Christoph Glötzner und Leander Kress, denen Wolf eine gute Entwicklung bescheinigt: „Für sie wird es in diesem Jahr darum gehen, sich in den Top 15 im Weltcup zu stabilisieren.“ Zudem zählt Luisa Grube mit ihrem Guide Jeremias Wilke zum Aufgebot, die im vorigen Jahr bereits bei der WM debütiert hatte.
Vorerst keine Rennen bestreiten wird Noemi Ristau mit Guidin Paula Brenzel. Nach den Paralympics kam heraus: Ristau hatte sich das vordere Kreuzband gerissen sowie den Meniskus angerissen und dennoch alle Rennen beendet. Nach einer Operation im April ist sie mittlerweile wieder im Training, allerdings nicht vor Januar auf Skiern, so dass noch Geduld gefragt ist.
Die Weltmeisterschaften im katalanischen Espot in der zweiten Januarhälfte dürften für sie zu früh kommen – für alle anderen werden die Rennen dort aber den Saisonhöhepunkt darstellen. Bundestrainer Wolf wartet momentan noch auf genauere Infos bezüglich der WM, weil diese ursprünglich im schwedischen Åre stattfinden hätten sollen, dann aber verlegt wurden. Dass sie nun in Spanien stattfindet, scheint sicher – und vielleicht gibt es nach dem Weltcup-Auftakt in St. Moritz ja auch in dieser Frage mehr Antworten.
Text: Nico Feißt / DBS