Aktuelles vom Para Ski alpin im Deutschen Behindertensportverband
Anna-Maria Rieder ist Abfahrts-Weltmeisterin, Silber für Forster
Gold im Abfahrts-Rennen: Anna-Maria Rieder ist bei der Para Ski alpin-Weltmeisterschaft im spanischen Espot eine Überraschung gelungen. Doppel-Weltmeisterin Anna-Lena Forster holte Silber in der Abfahrt. Andrea Rothfuss wurde Vierte und den beiden einbeinigen Nachwuchstalenten Leander Kress und Christoph Glötzner gelang mit den Rang 14 und 15 die beste Platzierung überhaupt.
Als Anna-Maria Rieder ins Ziel fuhr und ihre Zeit sah, jubelte sie laut – schließlich war dort die „1“ aufgeploppt und Rieder die letzte der favorisierten Fahrerinnen. Ganz nach oben aufs Podest zu fahren – die 22-Jährige vom RSV Murnau konnte nicht mehr aufhören zu grinsen.
„Das ist ziemlich, ziemlich cool! Ich war heute Vormittag im Training Dritte und habe gedacht: Es könnt’ sich vielleicht ausgehen, wenn ich Gas gebe“, sagte Rieder, die am ersten Tag im Super-G Bronze und gestern in der Super-Kombination Silber gewonnen hatte: „Die Abfahrt hat sehr viel Spaß gemacht und jetzt bin ich sehr, sehr glücklich.“
Forster nach Silber: „Mehr der Hosenscheißer“
Lob gab es dafür auch von der bisher schon zwei Mal vergoldeten Teamkollegin Anna-Lena Forster, die den Titel-Hattrick verpasste. „Das war mega stark“, sagte Forster auf Rieder angesprochen. Ihre eigene Performance fand die 27-Jährige „okay“, weil sie sich zum Abfahrtstraining steigern konnte, musste sich aber klar hinter der Niederländerin Barbara van Bergen einreihen: „Barbara ist einfach stark in der Abfahrt, die lässt es krachen. Sie ist gut gefahren und ich gönne es ihr. Sie traut sich einfach mehr in den Speed-Disziplinen, da muss ich stetig an mir arbeiten, ich bin dann doch manchmal mehr der Hosenscheißer.“
Andrea Rothfuss, für die die Abfahrt eine „Überraschungskiste“ war, wurde mit 0,38 Sekunden Rückstand aufs Podest Vierte. „Platz vier ist ärgerlich, weil noch ein bisschen was drin gewesen wäre, aber ich bin echt zufrieden mit dem Rennen heute“, sagte die 33-Jährige, die im Super-G Silber gewonnen hatte.
Kress und Glötzner mit den besten WM-Platzierungen
Die beiden einbeinigen Skifahrer Leander Kress und Christoph Glötzner lieferten sich ein heißes teaminternes Duell, das Geburtstagskind Kress an seinem 22. Geburtstag mit 0,1 Sekunden für sich entschied. Rang 14 und 15 waren gleichzeitig die besten WM-Platzierungen für beide. „Grisu ist vielleicht ein bisschen sauer, aber es ist echt cool, dass wir das geschafft haben“, sagte Kress mit einem Seitenhieb in Richtung seines Kumpels: „Ich wollte in die Top 10, um mir ein Geburtstagsgeschenk zu machen, aber mit Top 15 können wir auch gut leben.“ Auch Glötzner war „echt happy“: „Das war die erste Abfahrt, deshalb hatte ich nicht zu große Erwartungen. Es ist schon schade, ich hätte Leander gerne geschlagen, aber ich bin ihm gefährlich nahegekommen und er hat ja ein paar Abfahrten auf dem Buckel. Bei der nächsten schnappe ich ihn mir dann.“
Nach drei Renntagen hat das deutsche Team nun drei Gold-, drei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille auf dem Konto. Am Donnerstag stehen dann die Riesenslalom- und am Samstag (Männer) und Sonntag (Frauen) die Slalom-Entscheidungen auf dem Plan. Der ursprünglich für 29. Januar angedachte Parallel-Slalom wurde durch die wetterbedingten Verschiebungen am vergangenen Wochenende aus dem Programm gestrichen.
Der deutsche Kader für die Para Ski alpin WM Espot (Spanien):
Andrea Rothfuss (33 / Freudenstadt / SV Mitteltal), Anna-Lena Forster (27 / Singen / BRSV Radolfzell), Anna-Maria Rieder (22 / Garmisch-Partenkirchen / RSV Murnau), Christoph Glötzner (19 / Neumarkt in der Oberpfalz / RBA im ASV 1860 Neumarkt), Leander Kress (21 / Friedberg / TSV Friedberg).
Der weitere Zeitplan:
Donnerstag, 26. Januar: Riesenslalom (Frauen & Männer)
Samstag, 28. Januar: Slalom (Männer)
Sonntag, 29. Januar: Slalom (Frauen)
Weitere Informationen rund um die WM und Ergebnisse gibt es auf der Webseite des internationalen Skiverbandes.