Aktuelles vom Para Segeln
Inklusive Segel-WM in Rostock
Insgesamt 26 inklusive Teams aus sieben Nationen segeln bei der WM vom 24. bis 28. August 2022 vor der Kulisse Rostocks um den Titel „Inclusion World Championship for Sailing“. Je eine Person mit und eine ohne Behinderung sitzen bei den Wettfahrten gemeinsam im Boot, einer speziell für das inklusive Segeln entwickelten S\V14. Auch etliche bekannte deutsche Segler gehen in Rostock an den Start und wollen mit ihrer Teilnahme anderen Mut machen, selbst ins Boot zu steigen und das Segeln auszuprobieren.
Der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) aus Hamburg richtet in Kooperation mit der Vereinigung der Rostocker Segelvereine gemeinsam mit dem Rostocker Regatta Verein das Spitzenevent aus. Der NRV hat die WM bereits zweimal in seinem Heimatrevier an der Hamburger Außenalster im Auftrag von World Sailing ausgetragen. Für die dritte Ausgabe der Weltmeisterschaft hat Mecklenburg-Vorpommerns Sozial-, Gesundheits- und Sportministerin Stefanie Drese die Schirmherrschaft übernommen. „Die inklusive Segel-WM ist ein absolutes Spitzenevent des Sports. Es zeigt, wie erfolgreich und selbstverständlich Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen als Team funktionieren und welche enormen sportlichen Leistungen so möglich sind. Ich wünsche mir von Herzen, dass wir weitere Sportarten, inklusive Teams und Wettbewerbe auf diese Weise fördern und voranbringen. Darüber hinaus ist es umso erfreulicher, dass der Wettbewerb zum ersten Mal in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock stattfindet. Allen Sportlerinnen und Sportlern, den vielen weiteren Beteiligten und natürlich den Zuschauenden wünsche ich eine aufregende inklusive Segel-WM“, so Drese über die anstehende Weltmeisterschaft.
Ebenfalls als Schirmherrin unterstützt DSV-Präsidentin Mona Küppers die Segelveranstaltung in Rostock. „Diese dritte Weltmeisterschaft im inklusiven Segeln zeigt, dass Segelsport für jeden möglich ist. Jeder kann seine persönlichen Stärken im Team einbringen, und das Handicap ist untergeordnet. Gemeinsam segeln, sich kennenlernen und so gegenseitig Unsicherheiten und Vorurteile abbauen – das ist Inklusion!“, sagt die Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes und fasst damit gut zusammen, was Inklusion im Sport ausmacht.
Der Blick auf die Meldeliste der Weltmeisterschaft garantiert spannende Wettfahrten. Zu den bekannten deutschen Seglern, die in Rostock gemeldet haben, gehören Mini Transit-Segler Lennart Burke aus Stralsund, der dreifache Paralympics-Medaillen-Gewinner und dreifache Weltmeister Jens Kroker, der zweifache Paralympics-Medaillengewinner und Weltmeister Sigmund Mainka, der zweifache Paralympics-Medaillengewinner, zwölffache Weltmeister und erste Weltmeister der Inclusion World Championship for Sailing Heiko Kröger sowie Clemens Kraus, mehrfacher WM-Medaillengewinner und ebenfalls Weltmeister der Inclusion World Championship for Sailing.
Unter den Teams der Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln hat eine Crew einen besonders weiten Weg nach Rostock: Tanat Upatising und der Brite Paul Merry reisen aus Thailand an. Bei einer Crowdfunding-Aktion kamen die nötigen finanziellen Mittel für die Teilnahme des querschnittsgelähmten Thailänders Tanat Upatising und seines ebenfalls in Thailand lebenden Segelpartners zusammen. Erste Erfahrungen im inklusiven Segeln machten sie im Jahr 2021. Als eines der reinen Frauenteams setzen Bundesliga-Seglerin Silke Basedow vom Hamburger Segler-Club und Nadine Löschke, die unter einer Bewegungseinschränkung beider Beine leidet und Mitglied der Segelabteilung des FC St. Pauli ist, gemeinsam die Segel.
Um die Zuschauenden an Land mit in das Geschehen auf dem Wasser einzubinden, werden alle Rennen von einem Moderator kommentiert und live übertragen. Aber es muss nicht nur beim Zuschauen bleiben: Der VBRS (Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern) bietet als Partner der Weltmeisterschaft vor Ort ein Schnuppersegeln für Kinder mit Beeinträchtigung an.
Hier gibt's weitere Infos zur WM und zum Inklusiven Segeln.
Quelle: Katrin Heidemann / DRS