Informationen zu Erkrankungen
Verschiedenen Erkrankungen können sich in ganz vielfältiger Weise auf das Leben eines Menschens auswirken. Rehabilitationssport bietet die Möglichkeit gemeinsam mit anderen durch Bewegung, Spiel und Sport die Bewegungsfähigkeit zu verbessern, den Verlauf von Krankheiten positiv zu beeinflussen und damit besser am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Übersicht verschiedener Erkrankungen
Der Morbus Bechterew ist eine entzündliche-rheumatische Erkrankung, die vor allem die Wirbelsäule betrifft. Durch die andauernden chronischen Entzündungen kommt es häufig zu einer Verknöcherung der Strukturen im Bereich der Wirbelgelenke. Folglich wird die Wirbelsäule zunehmend starrer und kann im Endstadium vollständig versteifen. Eine Versteifung kann schließlich zu einer zunehmenden Kyphosierung der Brustwirbelsäule führen, die ursächlich für das typische Bild eines*einer Bechterewkranken mit charakteristischer Vorbeugung des Oberkörpers ist. Symptome äußern sich durch Schmerzen am Rücken sowie über eine Bewegungseinschränkung. Die Erkrankung tritt überwiegend im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf, wobei Männer zehnfach häufiger betroffen sind. Ursächlich wird das Zusammenwirken genetischer Dispositionen und mikrobieller Erreger diskutiert. Die Therapie erfolgt in der Regel medikamentös in Kombination mit Bewegungstherapie und einer speziellen Bechterew-Gymnastik. In diesem Kontext spielt auch der Rehabilitationssport eine wesentliche Rolle.
Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Man zählt MS auch zu den sog. Autoimmunkrankheiten. Bei an multipler Sklerose erkrankten Patienten werden durch das eigene Immunsystem Teile der Nervenfasern zerstört, die maßgeblich an der Weiterleitung von Impulsen beteiligt sind. Häufig genannte Symptome sind motorische Störungen, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen, die Ausprägungen sind ausgesprochen heterogen. Bei der primär progredienten Verlaufsform sind Männer und Frauen gleich häufig betroffen, an einer schubförmig verlaufenden MS erkranken Frauen dreimal häufiger. Sport und Bewegung sollte fester Bestandteil des Alltags von MS-Erkrankten sein, da Wohlbefinden, Selbstvertrauen und Lebensqualität positiv beeinflusst werden.
Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit und wird im Volksmund auch als Knochenschwund bezeichnet. Osteoporose ist somit eine über das normale Maß hinausgehende Verminderung der Knochenmasse. Die Knochen werden zunehmend weniger belastbar, verlieren an Stabilität und können schon bei geringer Belastung oder einfachen Stürzen brechen. Dabei kann die erhöhte Frakturanfälligkeit das ganze Skelett betreffen. Osteoporose tritt überwiegend nach dem 60. Lebensjahr in Erscheinung, mehrheitlich bei Frauen nach der Menopause aufgrund des veränderten Hormonhaushalts. Aber auch Mangelernährung und zu wenig Sonnenlicht kann eine Osteoporose begünstigen. Hinsichtlich verschiedener Therapieformen spielt auch die Bewegungstherapie eine wichtige Rolle, denn Knochen können durch gezieltes Training an Stabilität gewinnen.
Die Erkrankung des Gehirns wird durch eine Störung der Durchblutung oder Schäden an den Blutgefäßen im Gehirn ausgelöst. Dies kann zum Beispiel durch einen Thrombus erfolgen oder aber auch durch eine Gefäßverkalkung. Als Folge kommt es zu einer Mangeldurchblutung der dahinterliegenden Hirnareale und folglich zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff. In Abhängigkeit der betroffenen Hirnregionen entstehen dadurch Störungen und Ausfälle verschiedener Körperfunktionen und nicht selten bleiben bestehende Behinderungen. Der Schlaganfall ist immer ein Notfall und erfordert eine schnelle medizinische Versorgung. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter. Nach einem Schlaganfall kann eine zielgerichtete Rehabilitation Folgeschäden deutlich verringern und die Bewegungsfähigkeit verbessern
Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu arteriosklerotischen Gefäßverschlüssen in der Peripherie. Hauptsächlich sind die Arterien der Beine, seltener die Gefäße der Arme betroffen. Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer PAVK sind Nikotinabusus und Diabetes mellitus. Dabei erkranken Männer fünfmal so häufig wie Frauen. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit wird in vier verschiedene Stadien unterteilt: I - bei Gefäßeinengungen unterhalb von 50% bestehen keine Beschwerden, II – Beschwerden treten beim Gehen auf und es liegt eine eingeschränkte Gehstrecke vor, III – es besteht ein Ruheschmerz und evtl. äußere Zeichen von Durchblutungsstörungen (z.B. Hautveränderungen), IV - ein kompletter Gefäßverschluss führt zu Gewebsuntergang verbunden mit starken Ruheschmerzen. Bei der Behandlung spielt neben der Reduktion vorhandener Risikofaktoren und einer medikamentösen Therapie auch die Bewegungstherapie in den Stadien I-III eine zentrale Rolle. Wichtigster Bestandteil der Bewegungstherapie ist das Gehtraining.
Psychische Erkrankungen können angeboren sein oder durch traumatische Erlebnisse oder Situationen entstehen. Genetische Veranlagungen, neurobiologische Defekte und Traumen können u. a. ebenfalls Ursachen sein.
Zu der Gruppe der Menschen mit psychischen Erkrankungen, für die Rehabilitationssport auf ärztliche Verordnung in den Sportvereinen angeboten wird, werden Personen mit Neurosen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatischen Störungen, Suchterkrankungen, Schizophrenie, Anfallsleiden sowie mit autistischem Syndrom gezählt.