Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Goalball: Gelungene Generalprobe für die Paralympics

Goalball: Deutsches Team holt bei letztem internationalen Härtetest Silber

Die deutsche Goalball-Nationalmannschaft
Die deutsche Goalball-Nationalmannschaft © Ralf Kuckuck, DBS-Akademie

Die deutsche Goalballnationalmannschaft der Herren hat am vergangenen Wochenende den letzten Härtetest in der Vorbereitung auf die Paralympischen Spiele erfolgreich absolviert. Im schwedischen Malmö gewann die Mannschaft von Cheftrainer Johannes Günther hinter Europameister Türkei die Silbermedaille.

Rund einen Monat vor dem Abflug nach Rio hat das deutsche Team bei der fünften Auflage des „Malmö Men Intercups“ in spannenden Duellen mit namhafter Konkurrenz den zweiten Platz belegt. Insgesamt acht Mannschaften waren der Einladung zum letzten Weltranglistenturnier gefolgt, darunter fünf der zehn für Rio qualifizierten Teams. Nach einem 13:3-Sieg gegen Schweden II trafen die Deutschen auf die erste Mannschaft des Gastgebers, die auch bei den Paralympics Gruppengegner sein werden. In einem sehr knappen Spiel unterlag man am Ende unglücklich mit 6:7. Deutlich besser sah das Resultat einen Tag später gegen Afrikameister Algerien aus, auf den die Mannschaft von Johannes Günther zum Auftakt in Rio treffen wird. 13:6 gewannen die Deutschen. Zudem folgten Siege gegen Japan, Dänemark und den amtierenden Paralympicssieger Finnland.

Im Finale verlor die Mannschaft um den Marburger Michael Feistle zwar deutlich gegen Europameister Türkei, dennoch war das Wochenende speziell für Feistle doppelt erfreulich. „Nach sechs Wochen Verletzungspause hat er sein Comeback gegeben und sofort überzeugt. Gerade beim Sieg gegen Japan war er der Garant für den unseren Erfolg. Mit dem Gewinn der Silbermedaille sind wir zufrieden und haben gezeigt, dass wir mit unserer sehr jungen Mannschaft so langsam die notwendige Wettkampfform für Rio erreichen“, resümiert Cheftrainer Johannes Günther. An der Form soll im August weiter gefeilt werden. Mitte des Monats ist ein letztes Trainingslager in der Sporthalle der Universität Marburg geplant.

Universität Marburg unterstützt Nationalmannschaft bei der Vorbereitung

Hierfür wurde sogar in einer Hallenhälfte extra der Boden verlegt, auf dem das paralympische Goalballturnier in der Future Arena in Rio de Janeiro ausgetragen wird. Möglich macht dies ein gemeinsames Projekt mit der Sportmedizin der Universität Marburg unter der Leitung von Prof. Dr. Ralph Beneke. Deswegen werden die in Marburg ansässigen Nationalspieler statt wie gewohnt in der Halle der Blista den ganzen August vorwiegend in der Sporthalle der Universität trainieren, um gerade für die Offensive wichtige Erkenntnisse auf dem noch ungewohnten Boden zu bekommen. „Aufgrund der Reibung des Untergrundes wird das Flug- und Sprungverhalten des Balls ein anderes sein, als man es von den üblichen Hallenböden in Europa kennt“, erklärt der Videoanalyst der Nationalmannschaft, Tobias Vestweber, der an dem Projekt mit der Universität mitarbeitet. Dies bedeutet für die Nationalspieler, die sich vor einige Tage vor dem Abflug nach Brasilien aus Berlin, Dresden und Rostock alle in Marburg einfinden werden, noch die ein oder andere Sonderschicht – manchmal sogar zu späterer Stunde, um sich schon einmal an die Zeitumstellung zu gewöhnen.

Die deutsche Goalball-Nationalmannschaft für die Paralympics in Rio: Michael Feistle (SSG Blista Marburg), Thomas Steiger (RGC Hansa Rostock), Christian Friebel (RGC Hansa Rostock), Reno Tiede (RGC Hansa Rostock), Oliver Hörauf (Ascota Chemnitz), Stefan Hawranke (SSV Königs Wusterhausen).

Hintergründe zu den Sportlerinnen und Sportlern unserer Deutschen Paralympischen Mannschaft finden Sie auf www.deutsche-paralympische-mannschaft.de.