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Zweiter Wettkampftag in Suhl

Quelle: Ralf Kuckuck

Der zweite Wettkampftag der IPC-Weltmeisterschaften im Sportschießen in Suhl (Thüringen) stand ganz im Zeichen der Wettbewerbe über 10m mit der Luftpistole. Gleich zweimal auf Platz 1 beendete der Koreaner Heejung Lee seine Events. Im Einzelwettbewerb gewann er mit 193.4 Ringen Gold vor dem Russen Sergey Malyshev (192.9 Ringe) und dem glücklichen Türken Cevat Karagol (172.6 Ringe), für den es die erste internationale Medaille war. „Ich bin sehr stolz auf diese Medaille und dazu Bronze im Teamwettbewerb“, so der strahlende WM-Medaillengewinner.

Sieger Heejung Lee war zwar etwas nervös, hat aber in jedem seiner Finalschüsse an sich geglaubt und so auch den finalen Siegtreffer sicher platziert. „Ich habe den Sieg nicht allein errungen sondern für mein Team, meine Trainer und Betreuer, das macht mich sehr glücklich“, sagte er direkt im Anschluß an den Wettkampf. Der Koreanische Teamsieg (Seo/ Lee/ Lee) wurde mit 1677 Ringen vor Azerbaijan (1665 Ringe/Zeynalov/Muradov/Mammadov) und der bereits genannten Türkei (1660 Ringe/ Karagol/ Yamac/ Alibeyaz) erkämpft.

Testevent für „Rio 2016" war voller Erfolg

Heejung Lee hieß am Ende auch der Sieger eines inoffiziellen Testwettkampfes, den vor allem Wettkampfleiter Willi Grill als mögliches Event für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro testen wollte. „Mit Musik geht alles leichter“, sagte er strahlend vor Freude, als die Athleten mit hohen Schussleistungen bewiesen, dass Musik leistungsfördernd ist und die Zuschauer mitreißt. „Die Stimmung und die Attraktivität im Sportschießen sind genauso wichtig wie die  schnelle Ergebnisübersicht. Das SIUS-System bietet sofortige Trefferbilder und das aktuelle Ranking, welches die Zuschauer auf großen Monitoren verfolgen können. Die Musik liefert entsprechend gute Laune, zu der die Zuschauer begeistert mitklatschten und die Athleten zu Höchstleistungen forderten“, freute sich Willi Grill und ist sich sicher, dass so der richtige Weg zu einem attraktiven und modernen Sportschießen im IPC beschritten wurde. Die Deutschen Athleten Frank Heitmeyer und Juergen Weiss belegten in diesem Wettbewerb die Plätze 16 und 40 von insgesamt 60 Startern.

Bei den Frauen gewann im Wettbewerb 10m Luftpistole die starke Iranerin Sareh Javanmardidodmani mit 195.6 Ringen vor Krisztina David aus Ungarn (192.0 Ring) und Olivera Nakovska-Bikova aus Mazedonien (164.5 Ringe). Auf die Frage, wie sie mit der Favoritenrolle nach Platz 1 in der Qualifikationsrunde umgegangen ist sagte sie: „Ich betreibe diesen Sport seit 7 Jahren professionell, habe viele Erfahrungen gesammelt und wurde von meinen Trainern bestens eingestellt. Den Druck hat jede Athletin gleichermaßen, aber ich kann damit umgehen. Das Gefühl vor dem letzten Schuss um Gold habe ich genossen, es war ein gutes Gefühl, dass ich den Sieg für all diejenigen in der Hand halte, die mich unterstützt und an mich geglaubt haben. Ich danke meinen Trainern und ich danke dem NPC Iran für die sehr gute WM-Vorbereitung“.

Die Ungarin David war schon stolz über ihren Finaleinzug und letztlich einfach nur Happy über die Silbermedaille. „Ich habe seit längerer Zeit Verletzungsprobleme mit meinem Ellenbogen, habe gelernt mit Schmerzen umzugehen und muss beim Training Kompromisse eingehen, dass es dennoch Silber wurde, verdanke ich meiner mentalen Stärke. Ich liebe den Schießsport und ich will ihn unbedingt betreiben, das macht mich stark“, resümiert sie ihren Erfolg.

Die deutsche 10m – Luftpistolenschützin Andrea Busch belegte mit 348 Ringen Platz 21 und bestätigte damit ihre guten Jahresergebnisse. „Unsere Athleten haben heute ihr Leistungsvermögen abgerufen, das war wichtig. Um ganze 4 Ringe verpasste Frank Heitmeyer das Finale, das ist sehr schade, aber das Entwicklungspotential ist da und kann bei weiterem Training vielleicht schon beim nächsten internationalen Höhepunkt zu einer Finalplatzierung führen“, so DBS-Bundestrainer Rudi Krenn, der vor allem gespannt auf die morgigen Wettbewerbe schaut, bei denen das deutsche Team wieder in die Medaillenvergabe eingreifen möchte.

Den Teamwettbewerb der Frauen gewann die Ukraine (1089 Ringe/ Liakhu/ Skok/ Mustafaieva) vor der Islamischen Republik Iran (1081 Ringe/ Javanmardidodmani/ Mahmoudikordkheili/ Ouni) und Russland (1071 Ringe/ Marchenko/ Dalekova/ Panteleeva).

Der morgige Wettkampftag sieht ab 9:00 Uhr die Wettbewerbe im Luftgewehrschießen liegend und mit dem Federbock über die 10m Distanz vor. Die Finals Luftgewehr liegend (Mixed) finden um 12:30 Uhr statt, die Finals mit dem Federbock (Mixed) um 18:45 Uhr. Alle Medaillen werden übrigens am Abend im Athletenhotel Ringberghaus im Rahmen einer Zeremonie übergeben – auch das ist ein Novum im Sportschießen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC).

Alle Infos unter:
www.paralympic.org/suhl-2014/live-results

Quelle: Marion Peters