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Zweifach Bronze für deutsche Doppel bei der EM
Die deutsche Rollstuhltennis-Nationalmannschaft hat bei den Europameisterschaften in Rotterdam zweimal Bronze gewonnen. Das Doppel bei den Quads aus den Zwillingsbrüdern Maximilian und Marcus Laudan durfte sich über eine kampflose Medaille freuen, da ihre Gegner aus Israel aufgrund einer Verletzung nicht antreten konnten. Ebenfalls Bronze errangen Britta Wend und Katharina Krüger im Damen Doppel. Sie setzten sich sportlich mit 6:2 und 6:4 gegen die Schweizerinnen Nalani Buob und Angela Grosswiler durch. Im Halbfinale des Einzel bekam es Krüger außerdem mit der Eins der Welt zu tun.
Die ersten beiden Medaillen für deutsche Rollstuhltennisfahrer*innen bei Europameisterschaften stehen in den Geschichtsbüchern. Bei den European Para Championships werden in diesem Jahr erstmals Europameisterschaften im Rollstuhltennis ausgetragen. Das Damen Doppel Britta Wend und Katharina Krüger musste sich für diesen Erfolg gegen die Schweizerinnen Nalani Buob und Angela Grosswiler ganz schön strecken. Im ersten Satz hatten sie noch recht schnell mit 5:1 in Front gelegen und ihn am Ende mit 6:2 für sich entschieden. Im zweiten Satz musste das Duo dann deutlich mehr Gegenwehr ertragen. „Wir haben uns aber immer gegenseitig in schwierigen Situationen unterstützt und nie aufgegeben“, sagt Britta Wend. „Und wir haben immer in den richtigen Momenten gepunktet“, ergänzt Krüger. Schlussendlich ging auch der zweite Satz mit 6:4 an die Deutschen.
Das Zwillings-Doppel aus Marcus und Maximilian Laudan bekam es gezwungenermaßen mit deutlich weniger Gegenwehr zu tun. Ihre Gegner aus Israel (Elay Chayot / Yosi Saadon) konnten im Spiel um Bronze aufgrund einer Verletzung nicht antreten. Die Freude über Platz drei bei den Quads war bei Maximilian Laudan dennoch vorhanden: „Als Athlet möchte man immer lieber sportlich gewinnen, aber es ist trotzdem schön, eine Medaille gewonnen zu haben“. Beiden wäre die Silberne aber vermutlich lieber gewesen, denn die war im gestrigen Halbfinale gegen die Türken Ugur Altinel und Ahmet Kaplan absolut im Bereich des Möglichen. Am Ende stand aber trotz zweimaliger Satzführung ein 5:7 in beiden Sätzen. „Wir haben Bronze gewonnen, aber Silber verloren“, sagt Marcus Laudan.
Schon vor der Freude über Bronze war für Katharina Krüger der Traum vom Europameistertitel im Einzel der Damen geplatzt. Sie musste sich der niederländischen Nummer eins der Welt, Diede De Groot, bei ihrem Heimspiel mit 3:6 und 0:6 geschlagen geben. Vor allem zu Beginn des ersten Satzes bot Krüger der nun seit über zwei Jahren ungeschlagenen De Groot die Stirn und hatte bei einem Stand von 2:1 die Chance, ihren Vorsprung auf 3:1 auszubauen, schaffte es aber nicht, ihren Vorteil auszuspielen. Nach dem 4:2 der Lokalmatadorin schob sich Krüger nochmal auf 3:4 heran. Anschließend zeigte die 19-fache Grand Slam-Siegerin allerdings ihre ganze Klasse und entschied die folgenden acht Spiele für sich. Aufgrund der Extraklasse der Gegnerin war die Enttäuschung bei dem Cheftrainer der Nationalmannschaft, Niklas Höfken allerdings nicht all zu groß: „Wir sind genau richtig ins Match gegangen, so eine klasse Spielerin muss man eigentlich permanent unter Druck setzen, aber über so eine Distanz ist das eben sehr schwierig.“ Morgen hat die Berlinerin dann noch die Chance auf Bronze im Spiel gegen die Britin Lucy Shuker – sie liegt in der Weltrangliste einen Platz vor Krüger auf Platz zwölf.
Der Kader für Rotterdam:
Katharina Krüger (33 / Berlin / SV Zehlendorfer Wespen), Britta Wend (27 / Bielefeld / TC Weiden), Anthony Dittmar (29 / Duderstadt / TC Weiden), Max Laudan (31 / Berlin / SV Zehlendorfer Wespen), Marcus Laudan (31 / Berlin / SV Zehlendorfer Wespen)
Text: Moritz Jonas / DBS
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