Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport

Zwei Medaillen für das deutsche Parakanu-Team

Von den Kanu Sprint Europameisterschaften in Montemor-o-Velho (Portugal) kehrte die deutsche Parakanu-Mannschaft mit zwei Silbermedaillen zurück.

Nachdem bereits am ersten Tag der Finalläufe Brit Gottschalk vom WV Schierstein in der Schadensklasse LTA die erste Medaille der Meisterschaften überhaupt für den DKV einfuhr, errang Tom Kierey (KC Borussia Berlin) am Samstag in einem schnellen und packenden Rennen die Silbermedaillen hinter dem mehrfachen Welt- und Europameister Julian Serban aus Rumänien. Hier fahren die Männer im K1 über 200m in der Zwischenzeit Zeiten, die auch bei den Nicht-Behinderten aufmerken lassen und Anerkennung einfordern.

Diese beiden herausragenden Erfolge können bei den an der Regattastrecke herrschenden Windverhältnissen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der enorme Seitenwind, vor allem am 2. Finaltag machte vielen Paddlern, vor allem in V1 zu schaffen. So war Gerhard Bowitzki (PCK Wassersport Schwedt) dadurch so eingebremst, dass er seinen Titel nicht verteidigen konnte und als 4. über die Ziellinie fuhr.

Stefan Deuschl vom MTV München, der als beidseitig Beinamputierter oft unter Seitenwind zu leiden hat, der ihn aus der Bahn drückt, erreichte im Finale trotzdem einen hervorragenden 8. Platz. Ingo Greiner (DHfK Leipzig) musste nach einer umstrittenen Klassifizierungs-Entscheidung in der nächsthöheren Startklasse TA im V1 an den Start gehen. Diese wurde zwar nach Analyse seines Rennens wieder revidiert, verhinderte aber den angestrebten Medaillenplatz. Diesen will er nun zur Weltmeisterschaft in Duisburg im August in Angriff nehmen.

Insgesamt lässt sich als Fazit der Parakanu-Europameisterschaften feststellen, dass in allen Rennen eine enorme Leistungssteigerung festzustellen ist. Die deutsche Mannschaft, die im Gegensatz zu den Fahrern aus Großbritannien, der mit Abstand erfolgreichsten Mannschaft, mit weitaus weniger Geld die Saison bestreiten muss, ist weiter im Aufbau begriffen und hat mit den Finalplätzen und Medaillen bewiesen, dass sie auf einem sehr guten Weg ist.

 

Quelle: Christel Schlisio