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Weltcup im Rollstuhlfechten
Athletinnen und Athleten aus 29 Nationen traten am vergangenen Wochenende (23.-24. Mai) in Pisa beim Weltcup der Rollstuhlfechter/innen an. Die deutsche Mannschaft musste auf ihre Top-Athletin, die Weltranglistenerste Simone Briese-Baetke aus Reutlingen, krankheitsbedingt verzichten. „Daher waren die Erwartungen von vornherein nicht so hoch“ so Cheftrainer Swen Strittmatter.
Die beste Platzierung für das deutsche Team gelang Zarife Imeri (Heidelberger FC/TSG Rohrbach) im Degen mit Rang 15. Balwinder Cheema (Makkabi Rostock) zeigte im Degen und Säbel aufsteigende Tendenz und belegte jeweils Rang 16. Sylvie Tauber (ebenfalls Makkabi Rostock) konnte sich ebenfalls zweimal Platz 16 erkämpfen.
Mit dem Degen gingen alle deutschen Fechter an den Start. In der Kategorie B konnte der nach der Vorrunde auf Platz 18. gesetzte Balwinder Cheema (Makkabi Rostock) den vor ihm platzierten Aliksei Senkevich (BLR) nach einem spannenden Gefecht mit 15:13 schlagen und sich für das 16er-KO qualifizieren. Der russische Favorit ließ keinen Zweifel an seiner Topform und verwies Cheema mit einem 15:7 auf Platz 16. Von den vier deutschen Fechtern in der Kategorie A konnten sich drei für die Direktausscheidung qualifizieren. Während Steffen Nordmann (Makkabi Rostock/PSV Berlin) völlig überraschend die Führung in seinem KO-Gefecht gegen Maksym Mahula (UKR) abgab und knapp unterlag, war Rafla Bogdan Treter (POL) für seinen Vereinskameraden Martines Budich schlichtweg eine Nummer zu groß. Grund zur Hoffnung gibt Nachwuchsfechter Maurice Schmidt (SV Böblingen). Der Fünfzehnjährige erkämpfte sich durch eine gute Vorrunde ein Freilos für den ersten Durchgang der Direktausscheidung. Auch wenn er dem deutlich älteren ungarischen Routinier Gyula Mato unterlag, verlangte er diesem einiges ab. Am Ende belegte Schmidt Platz 22, Nordmann wurde 35., Budich 39. und Sebastian Gadow 46.
Bei den Damen Kategorie A konnte sich Zarife Imeri bis in die 16er-Direktausschedung vorkämpfen, wo sie der Polin Renanta Burdon mit 10:15 unterlag und abschließend 15. wurde. Auf Sylvi Tauber wartete mit der an eins gesetzten Tetiana Pozdniak (UKR) eine schier unlösbare Aufgabe in der Direktausscheidung der Kategorie B. „Über 15 Punkte und die volle Zeitdistanz ist Sylvi der Ukraninerin klar unterlegen“, „deswegen soll sie dieses Gefecht taktisch angehen und das Regelwerk ausnutzen“, so Cheftrainer Strittmatter. Und tatsächlich gelang es Tauber ihre Gegnerin so zu beschäftigen, dass das Gefecht am Ende zwar knapp aber unglücklich in der letzten Sekunde mit 1:2 für Podzniak ausging. Am Ende belegte sie Rang 16.
„Auch wenn das Florett für die deutschen Athletinnen und Athleten nur eine Zweitwaffe ist, bleibt dennoch festzuhalten, dass die Leistungen weit unter den Erwartungen geblieben sind“ fasst Strittmatter die Wettkämpfe zusammen. Tauber wurde 16., Imeri 21., Schmidt und Budich gemeinsam 34.
Ein Lichtblick war Cheema im Herrensäbel. Der Rostocker konnte sich erneut für die Direktausscheidung qualifizieren. Hier schaltete er zunächst Manfred Böhm (AUT) mit 15:9 aus, bevor Panagiotis Triantafilou (GRE) ihn auf Platz 16 verwies. Nordmann und Gadow belegten im Einzelwettbewerb Kategorie A die Plätze 25 und 30. „In der Mannschaft haben unsere Jungs eine deutlich bessere Performance gezeigt als im Einzel“ lobte Säbel-Bundestrainer Sascha Bondar den 7. Platz des Säbelteams.
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Quelle/Foto: Ira Ziegler