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Torball-Damen wieder Weltmeister
Damen haben nach 2004 erneut die Weltmeisterschaft gewonnen
In einem hochklassigen Turnier setzten sich die Damen gegen den Gastgeber aus der Schweiz und der Konkurrenz aus Österreich und Frankreich durch. Die gespielte Doppelrunde war wie erwartet eine große Herausforderung, da alle vier Mannschaften zu den besten der Welt zählen und somit jeder eine berechtigte Chance auf den Titel hatte. Zum ersten Mal traten damit nur vier Nationen bei den Damen an, da Italien, Belgien und Russland aus Kostengründen die Teilnahme wieder zurückgezogen hatten.
Die deutsche Mannschaft
Die deutsche Mannschaft um Chef-Trainer Marco Doth war mit einer neu zusammengesetzten Formation angetreten, was sich im Verlauf des Turniers als sehr wichtig und letztlich erfolgsbestimmend herausstellte. Alle sechs Spielerinnen lieferten auf dem Weg ins Finale ihren wichtigen und individuellen Beitrag zu einer einzigartigen mannschaftlichen Geschlossenheit und einem großartigen Erfolg. Nach dem Ende der Doppelrunde zogen die Damen als Tabellenerster verdient ins Finale ein, wo sie zuvor in einem sehr spannenden und hochklassigen Spiel die geradezu entfesselt spielenden Französinnen mit 5:2 aus dem Rennen warfen. Österreich war zu Beginn des Rückrundentages auf Platz 1 gelegen und hatte dann jedoch mit Niederlagen gegen die Schweiz und Frankreich beinahe den Finaleinzug verspielt. Die Schweizer Damen beindruckten mit einer großartigen Aufholjagd, konnten am Ende aber nur Platz 4 erreichen.
Das Finale
So kam es dann zum Finale Deutschland gegen Österreich. Beide Teams kannten sich schon aus einem Vorbereitungsturnier und hatten sich so bereits etwas aufeinander einstellen können. Bei der Vor- und Rückrunde der Weltmeisterschaft war es dann zu Siegen auf beiden Seiten gekommen, immer jeweils mit einem knappen Endergebnis von 4:3 und 2:3. Im Finale zeigten die deutschen Damen dann einmal mehr, warum sie bei dieser WM nicht zu bezwingen waren. Mit Renate Hundsberger (BSV München), Gabi Eschebach-Weck (TG Unterliederbach), Claudia Obermeier (VBSC Vorarlberg), Conni Baxmann (BSG Langenhagen), Elke Averesch (TG Unterliederbach) und Melanie Schäfer (BSSV Dortmund) hatten die Deutschen eine unglaubliche Vielfalt im Spiel und in allen Partien der Rückrunde den absoluten Willen das Turnier gewinnen zu wollen. So kamen die Damen trotz einer 1:0 Führung der Österreicherinnen mit dem direkten Gegenzug zum Ausgleich und wiederholten dies ebenso beim 2:2. Danach zeigten die Damen über Ihre mentale Stärke den Österreicherinnen die Grenzen auf uns gewannen mit schön herausgespielten Spielzügen verdient mit 5:2.
Einen entscheidenden Faktor am Sieg hatten auch die beiden Co-Trainer Helge Bröckelmann und Heidi Weberruß, die das gesamte Team perfekt ergänzt und unterstützt haben. Nach 2004 sind die deutschen Torball-Damen nun endlich wieder WELTMEISTER!
Die deutschen Torball-Herren können sich zu Recht über die Silber-Medaille freuen
In einem hochklassigen Starterfeld trafen die Männer um Chefcoach Hans-Dieter Weidner auf die Teams aus Frankreich, Italien, Argentinien, Österreich und den Gastgeber aus der Schweiz. Wie sich gleich im ersten Spiel gegen Argentinien herausstellen sollte, war die Konkurrenz auf den Punkt vorbereitet. Mit einem am Ende verdienten 3:3 Unentschieden kamen die Herren gut ins Turnier. In den dann folgenden Spielen fanden die Deutschen jedoch nicht zur gewohnten Stabilität und Sicherheit in der Abwehr und so kam es zu vielen Gegentreffern. Nach einem Sieg gegen Frankreich folgte eine knappe 1:2 Niederlage gegen Österreich. Im darauf folgenden Spiel drehte Italien unerwartet auf und lies mit einem 4:2 Sieg erste Fragezeichen aufkommen. Die Schweizer hatten bis dahin alle Spiele gewonnen und waren bereits deutlich an der Tabellenspitze. Daran änderte sich auch nichts nach dem Spiel gegen Deutschland, das deutlich mit 4:1 für die Gastgeber endete. An dieser Stelle war bereits deutlich geworden, dass mit dem Ausfall von Jürgen Becker (TG Unterliederbach) ein sehr wichtiger Spieler der Mannschaft weggebrochen war. Die Moral des Teams war jedoch ungebrochen und Dank der perfekten Vorbereitung waren die Spieler keineswegs vom Titelgedanken abgekommen.
Die Rückrunde
Das zeigte sich dann direkt zu Beginn der Rückrunde mit einem 6:1 Sieg gegen Argentinien und weiteren stark erspielten Unentschieden gegen Italien und Österreich. Durch die Ergebnisse der übrigen Mannschaften war dann bereits absehbar, dass die Mannschaft um Hans Demmelhuber, Christian Ruland (beide SG Mühldorf-Altötting-Landshut), Jörg Bechthold (BSV Berlin), Christian Bachmann (TFC Kaiserslautern), David Georgi und Markus Schönbach (beide TG Unterliederbach) das Halbfinale als Viertplatzierter verdient erreichen wird.
Das Halbfinale
Dort trafen die Deutschen dann auf den bislang dominierenden Gastgeber aus der Schweiz. In diesem Spiel zeigte sich die Klasse dieses Deutschen Teams und der Wille, noch einmal den Titel zu holen. Mit zum Teil genialen Spielzügen erspielte sich das Team eine 3:0 Führung und gab zu keiner Zeit das Heft aus der Hand. Die Schweiz kam nur noch zum Anschlusstreffer kurz vor Schluss und so zogen die Deutschen ins Finale ein.
Das Finale
Dort trafen die Männer dann auf Österreich. Im Finale zeigten sich beide Teams zunächst unerwartet zerfahren. Österreich produzierte zwei Strafwürfe, die jedoch von Deutschland nicht genutzt wurden. Zur Halbzeit war das Spiel noch nicht hochklassig, was sich dann aber ändern sollte. Österreich zog mit ansatzlosen und in diesem Fall Weltklasse Toren von Andreas Bergmann auf 3:0 davon. Die Deutschen Herren konnten leider nichts entgegensetzen. Weitere Tore folgten von Österreich, die schließlich mit einem 5:0 Sieg verdient den Weltmeistertitel holten.
„Wir fanden nicht so richtig zu unserem flüssigen und druckvollen Angriffsspiel und zu unserer gewohnten Sicherheit in der Abwehr“, so Hans-Dieter Weidner. Er ergänzt: „Jedoch haben wir auch gezeigt, dass mit uns immer zu rechnen ist und als Vizemeister können wir schlussendlich sehr zufrieden sein.“
Der langjährige Kapitän der Torballnationalmannschaft der Herren, Hans Demmelhuber, der nach seiner achten Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften nun seinen Rückzug verkündete, fügt hinzu: „Wir hatten eine tolle Stimmung innerhalb der Mannschaft und es hat viel Spaß gemacht, das ist sehr wichtig. Nach der etwas durchwachsenen Vorrunde können wir mit dem 2. Platz am Ende sehr gut leben.“ Die erste Enttäuschung verflog recht schnell und so freuten sich die deutschen Herren über die errungene Silber Medaille.
Das ganze Turnier über konnte sich das Herren- und Damen-Team auf Josef Albanese verlassen, der als Co-Trainer der Herren und Physiotherapeut ein perfekter Rückhalt war.
© Marco Doth, Ergänzungen Hans-Dieter Weidner und Hans Demmelhuber