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Strahlende Gesichter bei strahlendem Sonnenschein
Bei den deutschen Meisterschaften in München Oberschleißheim war Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 mit zwei Meistertiteln der erfolgreichste Starter. Kilian startete in seiner Paradedisziplin V1, dem Canadier der Parakanuten, in der er auch den dritten Platz bei den Weltmeisterschaften in Mailand vor 10 Tagen gewonnen hatte, und im paralympischen Kajakrennen. Insgesamt zeigte er sich sehr zufrieden: „ Im Kajak doch so deutlich vor Stefan Deuschl von den River Pirates Augsburg und meinem Mannschaftskollegen Patrik Fogarasi zu gewinnen, zeigt mir, dass sich die Anstrengungen in dieser Saison gelohnt haben. Ich habe den Schwerpunkt auf den Kajak gelegt, da dieser paralympisch ist und ich noch einen Startplatz in Rio erreichen möchte.“
Erfolgreichster Verein der diesjährigen Deutschen Meisterschaft ist der Hallesche KC 54. Neben den Medaillen von Kilian und Fogarasi in der Startklassen L 2 gab es noch eine Silbermedaille von Maik Polte in einem sehr engen Rennen der Vl 3. Hier gewann der Weltmeister von 2012, Gerhard Bowitzki vom PCK Wassersport Schwedt. Eine weitere Silbermedaille gewann Ramona Hoppe in der Startklasse Kl 1 der Damen. Dabei musste sie sich deutlich dem diesjährigen Shootingstar der Parakanuten geschlagen geben. Edina Müller vom Hamburger KC ging in diesem Rennen gleich vom Start weg in Führung und zeigte ihre ganze Klasse. Diese Leistungsstärke hatte ihr bereits bei den Europameisterschaften in Racice und bei den Weltmeisterschaften in Mailand zur Silbermedaille verholfen.
Mit zwei Goldmedaillen und einem dritten Platz ist der Aktiv e.V. Stahnsdorf der zweitstärkste Verein der DM. Die Nationalmannschaftsfahrer Stefan Volkmann in der Startklasse Kl 1, und Daniela Sjöberg-Holtkamp in der Startklasse L3 gewannen ihre Rennen souverän. Steffen Richter holte sich im rein brandenburgischen Duell der Startklasse Kl 1 hinter Henry Schröder vom PCK Wassersport Schwedt den dritten Platz. Eine weitere Goldmedaille ging an Peter Kleinhans von den River Pirates Augsburg im Vl 1.
Insgesamt hatten 27 körperbehinderte Rennkanuten aus 14 Vereinen zu den Rennen im Kajak-Einer und im V 1 gemeldet. Die Sprintrennen über 200 Meter werden in drei Startklassen ausgetragen, wobei die Startklasse Vl 1 und Kl 1 den Rollstuhlfahrern ohne jegliche Beinfunktion vorbehalten ist. Die neue Startklassen-Einteilung, die in diesem Jahr vom Internationalen Paralympischen Komitee eingeführt worden ist, führte zu einigen Verschiebungen auch im nationalen Bereich.
Erfreut zeigte sich Ronny Waßmuth, Ressortleiter Parakanu, über die steigende Anzahl an Vereinen, die Parakanu-Rennsport betreiben, und lobte auch die Ausrichter, den Schleißheimer Paddelclub, und die gute Streckenabsicherung. „Hier hat sich viel getan! Es waren gute Titelkämpfe, und ich erhoffe mir im nächsten Jahr noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gerade bei den Frauen.“
Direkt im Anschluss an die Deutschen Meisterschaften sind Edina Müller und Tom Kierey mit dem Cheftrainer Matthias Neubert nach Rio gereist. Dort findet morgen ein Testevent auf der paralympischen Strecke statt.
© Christel Schlisio