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Silber für Schulze und Bronze für Schäfer
Nach dem Mega-Monday mit drei Mal Gold und zwei Mal Bronze ist die Deutsche Paralympische Mannschaft am Dienstagvormittag bei der Para-Leichtathletik-WM in London weiter erfolgreich: Kugelstoßer Mathias Schulze und Weitspringer Léon Schäfer haben mit Silber und Bronze jeweils ihre ersten WM-Medaillen gewonnen.
Mathias Schulze hat sich im Kugelstoßen der Klasse F46 mit 15,31 Metern zu Silber gestoßen und musste sich nur dem Chinesen Enlong Wei geschlagen geben. Für den 33-Jährigen war es die beste Platzierung bei einer Weltmeisterschaft, nachdem er 2013 bereits Bronze geholt hatte. „Es war ein starkes Starterfeld, im hintersten Stübchen träumt man von so einer Medaille. Aber ich weiß auch, dass ich technisch mehr kann“, sagte der Athlet des SC DHfK Leipzig: „Es ist ein super Stadion, geile Stimmung. Und nach Platz fünf 2012 bei den Paralympics in London ist das für mich jetzt doppelt befriedigend, hier gezeigt zu haben, was ich kann.“ Bei wem er sich bedanken musste, verriet er auch noch: „Ich habe meinem Coach Alexander Holstein gesagt, dass ich ihn in das Jamie Oliver Restaurant einlade, wenn ich gut abschneide. Und Physiotherapeutin Britta Wittmann nehme ich gleich mit. Noch vor zwei Wochen war mein Bein kaputt, heute war alles super. Das hat Anerkennung verdient.“
Léon Schäfer durfte nach zwei persönlichen Bestzeiten über 100 und 200 Meter nun auch endlich seine erste Medaille bejubeln. Mit 6,25 Metern wurde der 20-Jährige im Weitsprung der Klasse T42 Dritter hinter Daniel Wagner aus Dänemark und Atsushi Yamamoto aus Japan. Angefeuert von Heinrich Popow und seinen Staffelkollegen sprang der Athlet von Karl-Heinz Düe im vierten Versuch zur Bronze-Weite, verschenkte aber oft viel Platz beim Absprung. „Das Brett war heute nicht mein Freund. Ich habe mich lange geärgert, dass ich gleichauf mit dem Japaner lag und er den besseren zweiten Versuch hatte. Aber als er dann am Ende einen rausgehauen hat, konnte ich mich über Bronze freuen“, sagte Schäfer, der seit diesem Jahr an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert und nach Leverkusen gezogen ist.
Bei den Vormittags-Sessions sind mehrere tausend Schulkinder im Stadion, „das war cool, die Begeisterung und Stimmung der Kids war einfach der Wahnsinn.“ Am Sonntag wird er zum Abschluss der WM noch erstmals in der 4x100-Meter-Staffel starten.
Frederike Koleiski wurde im Diskuswerfen der Klasse F44 Vierte mit persönlicher Bestleistung von 32,69 Metern. Eine gute Leistung bot auch Marc Schuh. Der Rennrollstuhlfahrer qualifizierte sich mit der drittschnellsten Vorlaufzeit von 25,37 Sekunden als Dritter über 200 Meter der Klasse T54 für das Finale, indem er mit der gleichen Zeit dann Rang fünf belegte. "Anfang des Jahres war überhaupt nicht abzusehen, ob ich überhaupt zur WM fahren kann. Und dann ins Finale einzuziehen in so einem Feld - alles gut", sagte er.
Der Finaleinzug gelang Katrin Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Noel-Philippe Fiener über 100 Meter der Klasse T12, die in 11,99 Sekunden Zweite nach dem Vorlauf waren und morgen Abend ihr Finale haben. Annika Zeyen kämpfte im Vorlauf über 800 Meter, verpasste als Neunte in 1:56,49 Minuten mit 22 Hundertstelsekunden Rückstand auf Rang acht das Finale denkbar knapp.